Sabine Asgodom: Raus aus der Komfortzone

Es heißt, es braucht 50 Impulse bis ein Mensch sich an die Veränderung heran traut, die er im Kopf mit sich herum trägt. Sabine Asgodom möchte mit ihrem auch als Hörbuch erschienenem Titel „Raus aus der Komfortzone – rein in den Erfolg“ Frauen ermutigen, wenn nicht den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen, so sich doch einen Plan B bereit zu legen, für den Fall, dass für sie der erste Arbeitsmarkt zusammen bricht. Und sie spricht damit nicht nur die jungen Karrierefrauen an, sondern bewusst auch die „Generation 40 +“. Gerade dieses Alter ist der Knackpunkt, nachdem man in den ersten Jahren seinen Beruf erlernt hat, danach gezeigt hat, was man kann, um möglicherweise in einer dritten Berufsphase auf eigene Rechnung zu agieren und an andere weiterzugeben, was man erfahren hat.

Entsprechend ihrer Tätigkeit als Unternehmenscouch kommt das Buch nicht als trockener Ratgeber, sondern im euphorischen Ton des Motivationstrainers daher, der höchstens durch Checklisten oder kommentierte Statistiken zum Arbeitsmarkt unterbrochen wird. Insbesondere bei den Checklisten fordert Asgadom auf, die Ergebnisse nicht im Sinne eines Ja/Nein-Tests zu werten, sondern negative Ergebnisse als Schwächen zu sehen, die man durch unterstützende Kontakte und Netzwerke vielleicht managen kann. Nur wer darüber nicht verfügt, sollte doch lieber in seinem Angestellten-Verhältnis verharren. Außer ihren Eigenen Erfahrungen interviewt Asgadom noch fünf weitere selbständige Frauen, die sie gecoucht hat, zu ihrem Weg in die Selbständigkeit. Sie alle zeigen, Frauen gründen anders als Männer. Und Selbständigkeit heißt nicht unbedingt, das Fahrrad durch eine neue Erfindung zu ersetzen, zeigt Asgadom, denn dort wo bereits Fahrräder gekauft werden, besteht offensichtlich ein Bedarf nach ihnen. Ist man Experte, so greift man diesen Bedarf auf und findet seine Lücke darin. Last but not least gibt es Hinweise für den für die Banken so wichtigen Businessplan.

Der 50. Impuls wird es nicht sein, den dieses Buch vermitteln kann. Für den endgültigen Schritt in die Selbständigkeit ist es zu populärwissenschaftlich geschrieben. Asgadom versteht sich darauf, nach mehreren anderen Büchern, Rechercheergebnisse aktuell zusammenzufassen, zu präsentieren und mit eigenen Ideen (z.B. 222 bewährte Geschäftsideen) zu kombinieren. Gerade letztere bleiben aber fachlich zu oberflächlich („in Kindergärten wird heute nicht mehr gebastelt“). Doch wer berufliche Unzufriedenheit spürt, dem kann „Raus aus der Komfortzone“ helfen, seinen Energien nachzuspüren und ihnen eine Richtung zu geben. Nicht zuletzt dadurch, dass sich im Anhang Hinweise auf Websites und Organisationen befinden, die den Einstieg in die Selbständigkeit unterstützen.