Kinderbuch 9-14 Jahre

Patricia Schröder: Oskar und Mathilda: Bis ans Ende der Welt

Wer wie wir den ersten Band von „Oskar und Mathilda“ verschlungen hat, der wird auch genügend Geduld aufbringen, um sich in den zweiten Band hineinzulesen. Dann aber legt er ihn nicht mehr aus den Händen. Zu Beginn allerdings legt die Autorin sich und ihren Lesern mit besten Absichten selbst Findlinge in den Weg. Wie das Kinder nun einmal an sich haben, wird Oskar größer und vernünftiger. Er beschließt, dass die Zahl drei für ihn keine Bedeutung mehr hat. Durch diese Schrulligkeit ist er im ersten Band besonders liebenswert geworden. Aber nicht nur wir Leser müssen damit fertig werden, sondern auch seine Freundin Mathilda. Oskar bietet ihren Ideen doch tatsächlich die Stirn. Und das, obwohl sie ihm ihre Liebe gesteht. Sollte sie vielleicht ausnahmsweise mal auf ihre unfähigen Eltern hören und sich in ein Ferienlager verschicken lassen?!

Doch plötzlich nehmen die Dinge eine ungeahnte Wendung. Ausgerechnet Mathildas Eltern werden spontan, packen das Auto voll Klopapierrollen und nicht nur Mathilda, sondern auch Oskar ein, um einen fröhlichen Familienurlaub in Italien zu verbringen. So viel Familiensinn kann Mathilda nur misstrauisch machen. Schon bald merkt sie, dass ihre Eltern fürchten, verfolgt zu werden. Doch sie rücken nicht mit der Sprache raus. Mathilda revanchiert sich und programmiert das Navi in Richtung Kurklinik von Oskars Vater.

Was raus kommt ist ein in jeder Hinsicht besonderer Familienurlaub mit frechem Hund.

Auch wer den ersten Band von „Oskar und Mathilda“ nicht kennt, hat es nicht schwer in die Handlung hineinzufinden. Die wesentlichsten Momente wie der Brief des Vaters aus der Klinik werden von der Autorin eingebunden. Vielleicht sind Neuleser sogar besser dran, denn sie werden Oskars Fixierung auf die drei und die Nebenfigur von Opa Heinrichen nicht vermissen. Die Stimme aus dem Bordcomputer allerdings kann diese Lebendigkeit nicht ersetzen. Um gut durch die Ferien zu kommen, kauft man sich das Lesefutter darum am besten im Doppelpack. „Ein Stiefel voll Glück“ (Band 1) und „Bis ans Ende der Welt“. Beide Bücher sind in Halbleinen im Coppenrath-Verlag für 12,95 Euro erschienen.