Kinderbuch 9-14 Jahre

Nikolaus Piper: Felix und das liebe Geld

Erst vor einigen Wochen hat niemand Geringes als Bundeskanzlerin Angela Merkel darauf hingewiesen, ebenso selbstverständlich wie man Kindern den Aufbau von Kaffeemaschine und CD-Player vermittle, müssten sie auch frühzeitig mit wirtschaftlichen Prozessen vertraut gemacht werden. Fast spielerisch gelingt das Nikolaus Piper mit seinem fiktiven Roman „Felix und das liebe Geld – Roman vom Reichwerden und anderen wichtigen Dingen“. Welcher Heranwachsende träumt nicht davon, reich zu werden. So auch Felix. Nicht zuletzt deshalb, weil es wegen des Geldes immer wieder zum Streit zwischen den Eltern kommt. Obwohl Felix’ Vater Wirtschaftsjournalist einer Regionalzeitung ist, sind seine Vorschläge zu Felix’ Ziel konventionell und eher kleinkarriert. Er eröffnet mit Felix ein Sparbuch, für das es Zinsen gibt. Felix wird aktiver und gründet mit seinen Freunden eine kleine Firma namens Heinzelmännchen, die am Wochenende Brötchen ausfährt, Rasen mäht und Hühnereier verkauft. Dabei kommt schon einiges zusammen und der alte Herr Schmitz führt die Kinder in die Buchhaltung ein. Dem Tüchtigem lacht das Glück, sagt der Volksmund. Die Kinder finden in einem alten Klarinettenkasten alte Goldstücke, die sie verkaufen und beginnen mit dem Schatz zu spekulieren. Zunächst geht alles gut, doch dann fallen sie auf einen Anlagebetrüger herein. Hier kippt der Roman um und wird zum spannenden Kinderkrimi. Wie einst „Emil und die Detektive“ wollen die Kinder mit Hilfe ihrer erwachsenen Freunde Rappke, den Anlagebetrüger, überführen. Doch das ist schwieriger als gedacht und bedeutet nicht automatisch, dass sie ihren Schatz wieder bekommen.

Piper ist mit „Felix und das liebe Geld“ ein sehr aktuelles, für Heranwachsende gut lesbares Buch gelungen, das über die wichtigsten wirtschaftlichen Vorgänge spielerisch aufklärt und Jugendlichen zeigt, dass es verschiedene Wege gibt, zu Geld zu kommen. Bewusst eingebunden, ohne aufgesetzt zu wirken, sind neben den Erläuterungen zu wirtschaftlichen Elementen und Einrichtungen der Gegenwart auch historische Hintergründe wie die Entwicklung des Bankenwesens oder die Manipulation der Wirtschaft im III. Reich. Kein Wunder, denn der Autor, Nikolaus Piper hat bereits die „Geschichte der Wirtschaft“ bei Beltz & Gelberg veröffentlicht, die den Deutschen Jugendliteraturpreis erhielt.

Obwohl alle Begriffe innerhalb der Romanhandlungen erläutert werden, stellt ein kleines Lexikon am Ende des Buches noch einmal die wichtigsten Begriffe zusammen. Ein weiterer kleiner Anhang versammelt Zitate zu Geld und Reichtum aus allen Zeiten.

Die 8,95 Euro für das Gulliver-Taschenbuch können nach der Lektüre als eine gute Investition für den jugendlichen Weg zu Gut und Geld gesehen werden.