Meinhard Miegel: Die deformierte Gesellschaft
Meinhard Miegel, geb. 1939, gelingt in seinem Buch „Die deformierte Gesellschaft“ der Spagat die Finger auf die deutsche Wunde zu legen ohne in ohnmächtiges Klagen zu verfallen.
Während im ersten Teil die historischen Zahlvergleiche dominieren, liest sich die Analyse im zweiten Teil wesentlich angenehmer. Der Sozialstaat wird – wie jeder Staat – als Herrschaftsform definiert, die allerdings zu Zeiten, da nichts mehr zu verteilen ist, abgedankt hat. In diesem Sinne plädiert Miegel für die Eigenverantwortung des Bürgers bei Rente, Beschäftigung und Gesundheit. Allerdings bedeutet dieses Postulat auch, dass der Staat nicht berechtigt ist, Versorgungsformen, Steuern und Abgaben in der derzeitigen Höhe einzufordern.
Weitere Themen, die in ihren wesentlichen Zusammenhängen dargestellt werden, sind auch die Bildungspolitik, der Geburtenrückgang oder die Zuwanderung.