Nikolaus Piper: Geschichte der Wirtschaft
Das Buch „Geschichte der Wirtschaft“ (erschienen bei Belz&Gelberg) hat seine von der Stiftung Buchkunst verliehene Goldmedaille zu Recht erhalten. Nikolaus Piper beginnt bei den ersten, einfachen wirtschaftlichen Aktionen im Stammesverband der Urgeschichte. Dort, wo uns konkrete Überlieferungen fehlen, veranschaulicht er Prozesse in fiktiven Geschichten, bei denen sich manche Ost-Deutsche gern an die Lehrerhandbücher „Der Geschichtslehrer erzählt“ erinnern werden. Anschaulicher als durch reine Fakten- und Jahrespräsentationen erlebt man in diesen simplen Geschichten das Wesentliche der Epoche. Danach nähert er sich durch verblüffende Detailauswahl (Bedeutung der Erfindungen von Uhren und Wirtshäusern) den Wirtschaftsprozessen der Neuzeit an. Leider drängen diese Details die einprägsamen Geschichten zurück, diese tauchen aber zumindest im Zusammenhang mit bedeutenden Persönlichkeiten wie den Rothschilds, Fuggern, diversen Ökonomen bis hin zu Ludwig Erhard wieder auf und liefern ein fundiertes Bild von Vorgängen, die uns täglich in den Zeitungen präsentiert werden. Abgerundet wird dieses Bild durch die konsequente Beleuchtung der Gegenwart und einen kurzen Blick ins Zukünftige.
„Die Geschichte der Wirtschaft“ dürfte eine prägnante Unterstützung für Schüler mit Problemen im Geschichtsunterricht sein, ist aber auch ein unterhaltsam zu lesender Crashkurs für an Allgemeinbildung interessierte Erwachsene.