Mathilde Stein / Mies van Hout: Wie Hasenherz die Angst besiegte

In ihrer fantastischen Mutmach-Geschichte „Wie Hasenherz die Angst besiegte“ knüpft die Autorin Mathilde Stein direkt an kindliche Erfahrungen an: Angst davor in der geblümten Hose ausgelacht zu werden; Angst davor, sich gegenüber vordrängelnden Erwachsenen ausgelacht zu werden; Angst vor Ungeheuern in der Nacht. Der kleine Hasenherz aber weiß: Es muss jemanden geben, der ihm hilft, seine Ängste zu überwinden. So macht er sich auf den Weg zum Zauberbaum. Zwar muss Hasenherz dazu durch einen gespenstischen Wald mit allen Ungeheuern, die man sich nur denken kann – doch der Zauberbaum hat ihm versichert, er brauche sich vor ihnen nicht zu fürchten. Und tatsächlich, sobald er ihnen sagt, er geht zum Zauberbaum, werden sie friedlich und geben ihm Nachrichten und Geschenke für den Zauberbaum mit. Ohne Frage, dass es da am Zauberbaum noch ein weiteres Happy End gibt.

Mathilde Stein ist eine zugleich spannende als auch warmherzige Geschichte gelungen, der die ältere Gruppe unserer Kindergartenkinder mucksmäuschenstill folgte. Der Beginn und das Ende der Geschichte greift die tatsächlichen Erfahrungen der Kinder auf und lädt sie so zur Identifikation mit dem Helden ein. Die fantastischen Abenteuer im Mittelteil sind etwas für gruselbegeisterte Märchenfreunde und nehmen fast spielerisch vorweg, was Hasenherz am Ende des Buches in der Realität erproben muss. Durch den für 4-6jährige überschaubaren Erzählumfang eignet sich das Bilderbuch sowohl als „pädagogisch wertvolle“ Gute-Nacht-Geschichte sowie auch als Angebot für Vorleserunden.