Katherine Paterson: Die Brücke nach Terabithia
Jess ist ein ungewöhnlicher Junge: Er interessiert sich für das Zeichnen und träumt gern vor sich hin. Und er will im gerade beginnenden neuen Schuljahr im Wettlauf der Jungen von Lark Creek endlich siegen. Doch da zieht eine neue Familie auf das Nachbargrundstück. Und obwohl deren Tochter Leslie im Wettlauf der Jungen als Siegerin hervorgeht, freundet sich Jess mit ihr an.
Zusammen mit Leslie erschafft Jess das Königreich Terabithia, zu dem man nur über den Fluss gelangen kann. Beide sind die neu ernannten Herrscher dieses geheimen Königreiches. Hier kann Jess träumen und zusammen mit Leslie ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Sie sind gerechte und tapfere Herrscher, die ihr Reich vor Gefahren und den bösen Geistern beschützen. Doch da geschieht etwas Unheilvolles, das das fantastische Königreich zu zerstören droht. Doch mit der Kraft seiner Fantasie bewahrt er Terabithia vor dem Untergang. Sein Leben wird jedoch nie mehr so unbeschwert sein, wie es mit Leslie gewesen war.
Katherine Paterson schafft es mit ihrer klaren und einfühlsamen Sprache, dass das Geheimnisvolle und Fantastische von Terabithia fast ausschließlich im Kopf des Lesers entsteht. Sie nimmt den Leser unmerklich an die Hand und lässt ihn miterleben, wie Freundschaft entsteht und wie es ist, plötzlich einen geliebten und so nahen Menschen zu verlieren. Sie verleiht der Figur des Jess Authentizität und Glaubwürdigkeit. Sie macht die Emotionen und Gefühle für den Leser fühlbar, der am Ende des Buches Jess’ Trauer um den Verlust von Leslie wie seine eigene Trauer empfindet und das darauf folgende neu erwachende Lebensgefühl des Jungen euphorisch miterlebt.
„Die Brücke nach Terabithia“ ist ein Buch mit einer mitreißenden und miterlebbaren Geschichte um eine wunderbare Freundschaft, Fantasie und Trauer. Es ist das meistausgeliehene Kinderbuch in US-amerikanischen Bibliotheken und war Vorlage für den gleichnamigen Kinofilm.