Bobbie Pyron: Verloren in der Wildnis

In der Hundeliteratur gibt es ein neues Dream-Team: die etwa 12-jährige Abby und ihren Sheltie Tam. Doch als die Familie mit Tam in der Box im Pick-up über Land fährt, passiert ein schrecklicher Unfall. Dabei wird Tams Box vom Wagen geschleudert und Abby und ihre Mutter müssen ins Krankenhaus. Als sie es verlassen können, wissen Sie nicht, was aus Tam in seiner Box geworden ist. Und zu allem Unglück: Ihr Leben geht weiter. Abbys Vater bekommt vielversprechende Auftritte als Countrysänger in Nashville und sie müssen umziehen. Sollte Tam zu ihrem alten Haus zurückfinden, wie könnte er sie dann finden?

Die Geschichte von Tam und seiner Besitzerin wird abwechselnd aus der Sicht von Abby, die nicht an Tams Tod glauben will und alles tut, um ihren Sheltie wieder zu finden und ihrem Sheltie Tam, der alles tut, um zu seinem Mädchen zurückzukehren, erzählt. Während eines harten Winters, in dem er auf sich selbst gestellt ist, erlebt Tam manchmal mehr als er verkraften kann. Doch er trifft nicht nur auf Hindernisse, sondern auch auf Menschen, die ihm helfen. Er „hatte in einem halben Jahr über 500 km zurückgelegt. Er war fast ertrunken, von einem Bären gejagt, von einer Präriewölfin geliebt, von einem Mann angeschossen und von einer guten alten Frau gesund gepflegt worden. Er hatte mit einem Adler um ein Kaninchen gekämpft und die furchtbare Kälte und den Schnee eines Winters in den Bergen überlebt. Das hatte er alles ohne zu zögern getan, weil er wusste, dass er zu seinem Mädchen heimkehren musste.

Doch Tam war nicht mehr der Sheltie, den Abby kannte. Verschwunden war das glänzende Fell, das sie gebürstet hatte. Verschwunden waren auch der kräftige, robuste Körper und der schwerelose, stolze Gang. Unter seinem schmutzigen, struppigen Pelz waren die Knochen zu sehen. Dreck und Dornenbüsche hatten das Fell zerfetzt und zu viele Tage ohne Futter hatten es stumpf gemacht. Aber das monatelange Herumstreunern hatte ihm die Sinne geschärft. Er war nun schlau wie ein Fuchs…“

Bobby Pyron erzählt mit viel Hundeverstand, Einfühlungsvermögen und Sinn fürs Detail die Geschichte einer Hundefreundschaft. Es ist eine Geschichte über Freundschaft und Verantwortung und ein wenig auch über außergewöhnliche Wunder, die Menschen widerfahren können, wenn sie ihren „Leitstern“ nicht aus den Augen verlieren.

„Verloren in der Wildnis“ (ISBN: 978-3522183147) von Bobby Pyron ist für 12,95 Euro als Hardcover bei Thienemann erschienen.