Vera Maria Lafrenz: Wenn du noch träumen kannst
„Wenn du noch träumen kannst“ ist ein von Herzen kommendes Märchenbuch für Kinder ab sechs und alle Erwachsenen, die – wie es der Titel schon sagt – das Träumen noch nicht verlernt haben und immer noch Freude und Beglückung im Märchenreich entdecken wollen. Der gebürtigen Wienerin und jetzigen Flensburgerin Vera Maria Lafrenz war es zunächst nicht geweissagt, dass sie die Feder ergreifen und Märchen schreiben würde. Sie entstammt einer „Pädagogen-Dynastie“ und war nach einer kaufmännischen Ausbildung jahrelang Chefsekretärin in einem Finanzunternehmen, bevor sie vor mehr als vier Jahren begann, Märchen und Tiergeschichten niederzuschreiben. Zwanzig ihrer Märchen liegen nun in dem kleinen Band „Wenn du noch träumen kannst“ vor, den ihre Freundin Sonja Bartl mit viel Liebe zum Detail illustriert hat. Bereits vom Cover spricht uns die Hauptheldin einer der Geschichten an: die kleine Eule Huggy, die dem Waisen Thommy die vier goldenen W mit auf den Weg gibt. Zunächst weiß Thommy mit diesen vier Dingen nichts anzufangen bis er träumt, was sie ihn lehren sollen. Nämlich den Willen, traurige Situationen zu meistern, Wissen, Weisheit im sinne von Anwendung des Wissens und natürlich auch Wohlstand, um unabhängig zu werden. Viele von Maria Lafrenz Hauptfiguren sind Helden, die noch in der Entwicklung sind und die märchenhafte Welt brauchen, um zu wachsen. So der sorglose Prinz Sigismund, der so gar nicht nach seinem volksnahen, gerechten Vater schlägt oder die kranke Susan im Rollstuhl. Ihnen bringen Tiere oder Spielzeug ihre Entwicklungsaufgaben nahe. Von daher rücken die Märchen von Vera Maria Lafrenz teilweise in die Nähe jener von Hans Christian Andersen, dem es ja ebenfalls gegeben war, Porzellanfiguren oder Kleinigkeiten aus der Natur eine Seele einzuhauchen. Allerdings nähert sich der Hintergrund von Vera Lafrenz Märchen stärker den gegenwärtigen Problemen von Kindern und Erwachsenen. In ihrem ersten Märchen „Das ewige Wechselspiel“ zeigt die Autorin darüber hinaus, dass sie sich auch nicht scheut, auf kosmische Bilder und mythische Vorgänge zuzugreifen, um ihren Erwachsenen Lesern von der Wandlungsfähigkeit der Liebe zu erzählen. Ganz in dieser Dimension steht auch das Märchen „Luca und der Regenbogen“, das von der Selbstfindung des kleinen Malers Luca berichtet, der von den leuchtenden Farben des Regenbogens unterstützt wird, obwohl sein Vater eine andere Laufbahn für ihn vorgesehen hatte.
„Wenn du noch träumen kannst“ ist im Rosamontis-Verlag erschienen, aber auch direkt über die Autorin www.veras-traumland.de erhältlich.