Uli Köppel: Hunde verstehen mit dem Rudelkonzept
Auf seiner im Cadmos-Verlag erschienen Lehr-DVD weist sich Uli Köppel zunächst als Schüler von Eberhard Trumler aus. Ausdrücklich grenzt er sich davon ab, Hunde „nur ausbilden“ zu wollen, was der Ansatz der meisten Hundeschulen ist. Köppel möchte das Band des Teams zwischen Hund und Mensch spannen können. Der Hund soll dem Mensch freiwillig folgen und sich unterordnen, der Mensch soll den Hund auf die ihm gemäße Weise ansprechen.
Auf der DVD werden vor allem Konzentrationsübungen, Beziehungstests und ein Einstieg in die Fährtenarbeit vorgestellt. Für gut ausgeführte Übungen und „bestandene“ Tests soll der Hund nicht mit Leckerlies belohnt werden, sondern mit einem artgerechten Beutespiel. Beendet der Mensch das Spiel, soll er die Beute weiter in der Hand führen dürfen, ohne dass der Hund sein Spiel fortsetzt (Tabuisierung).
An diese Grundlagen schließt sich die Dokumentation von zwei Problemhunden an: Cora, eine ehemalige Straßenhündin zeigt sich beim Spazieren mit Frauchen vollkommen lustlos und will immer wieder nur eins: zum Auto zurück. Gerade sie wird durch die Beutespiele positiv aufgebaut. Der kleine Jack-Russell-Mischling Charly hat seine Jagd auf Motorroller ritualisiert und bringt damit sich und den Straßenverkehr in Lebensgefahr. Beide Frauchen lernen mit Köppels Hilfe sich durchzusetzen.
Gerade die Dokumentation der Fallbeispiele zeigt deutlich: Immer ist es der Mensch, der lernen muss, seine Körpersprache und seine Befehle dem Hund klar zu vermitteln. Wie sonst soll der Hund ihn verstehen.
Köppels Ansatz ist nicht unumstritten. Doch jeder, der sich mit seinem Hund auseinandersetzen muss oder möchte weiß, eine einzige Hundeschule allein wird es nicht tun. Erst das Ausprobieren und Kombinieren verschiedener Ansätze bringt den individuellen Erfolg. Einer dieser Ansätze kann Köppels Rudelkonzept sein.