Gedichte

Renate Buddensiek: Weltuntergang

Ich wette, Sie kennen sie schon,
die weltweite Schreckensvision:
Am 12.12. zweitausendzwölf
beim Glockenschlag um 12 Uhr 12,
da wird es geschehn,
da wird unsre Welt untergehn.
Die Mayas haben es so prophezeit
schon lange vor unserer heutigen Zeit.
In Mexico, hinter Schloss und Riegel,
da steht es geritzt auf uraltem Ziegel.
Die Priester, so heißt es, vom Tempel Tobasco,
sie lasen am Himmel das Endzeit-Fiasko.
Und Hollywood hat es vorweg inszeniert.
Experten bestreiten, dass Schlimmes passiert.
Vielleicht haben Mayas es scherzhaft erdacht
dereinst an Silvester um 12 in der Nacht,
auf dass ihre Feinde sich erschreckten,
wenn sie die Prophetie entdeckten.
Ja, haben womöglich die Astrologen
seit damals uns alle nur angelogen?
Viel Lärm um nichts, es bleibt beim Alten,
die Erde bleibt uns noch erhalten.
Doch Furcht geht um, die Bombe tickt,
bis es am zwölften Zwölften klickt.
Zweitausendzwölf, die Zeit wird knapp!
Mal sehn, was kommt, wir warten’s ab.


(Mit freundlicher Genehmigung der Autorin)