Reinhild Paarmann: 99 Gedichte Aufbruch
Ende 2007 legte Reinhild Paarmann im Wolfgang Hager Verlag ihren Gedichtband „99 Gedichte Aufbruch“ vor. Viele Texte scheinen sich den Reisen der Autorin zu widmen und sind mit Städten, Landschaften oder Ländern betitelt (wie Kroatien, Tusma, Neukölln, Lemurien u.a.). In anderen Bereichen öffnet sie einen Blick in künstlerische Auseinandersetzungen wie mit Schostakowitsch, Parsifal, oder einem Janavischen Konzert.
Übergreifend sind Texte wie alle Bücherfreunde sie lieben können:
In meinem Regal
blühen die Bücher in blau,
rot, orange und gelb,
sie duften nach neu oder
alt in sinnlich glatter Haut
oder Rauleinen,
schütten ihr Wissen auf mich,
eine Goldmarie,
zu bestimmter Lebenszeit
zärtlich Gedichte murmelnd.
Allerdings bleibt dieser schlichte Ton doch eher die Ausnahme im Band.
Die meisten von Paarmanns Texten werden vor allem jene Leser erreichen, die sich für moderne Haiku oder Tanka interessieren. So:
Schneeflocken räkeln
sich auf dem Asphalt
vom Wind gekitzelt.
Neben den klassischen Haiku- und Tanka-Formen dichtet Paarmann auch in Reihungen derselben oder anderen strengen Silbengebilden. Ein einziger Text macht sich davon frei.