Kinderbuch 9-14 Jahre

Mark Haddon: Supergute Tage oder die sonderbare Welt des Christopher Boone

Im Mittelpunkt dieses optimistischen Jugendromans steht der 15jährige Christopher, Mathegenie und Sonderschüler mit autistischen Zügen. Seine Lehrerin Siobhan regt ihn an, eine Geschichte zu schreiben und als der Hund der Nachbarin Wellington ermordet wird, beschließt Christopher den Fall aufzuklären und darüber einen Krimi zu schreiben. Bereits bei den ersten, für nicht-behinderte Jugendliche einfachen Nachfragen in der Nachbarschaft, muss der kontaktscheue Christopher über sich hinauswachsen. Immer wieder braucht er Pausen, in denen er sich unglaubliche Matheaufgaben stellt, um sich zu beruhigen. Vollends aus den Fugen gerät aber seine Welt, als er erfährt, dass sein Vater in den Fall verstrickt ist und seine tot geglaubte Mutter in London lebt.

Christopher beschließt, vor seinem Vater zu fliehen, und nach London zu seiner Mutter zu ziehen. Der Erwerb einer Fahrkarte und die Zugfahrt werden zum erstaunlichsten Abenteuer seines Lebens.

Haddon erzählt die Geschichte mit viel Mitgefühl konsequent aus der Sicht seines behinderten Helden mit allen Abschweifungen, die nur Mathefreaks begeistern werden. Er deckt aber auch die Geschichte eines sich trennenden Elternpaares auf, das durch ihr behindertes Kind vor vielen Bewährungsproben gestellt war. Die ambivalenten Dialoge der Eltern gehören neben dem Kriminalfall vielleicht zu den spannensten Seiten des Buchs.

Das Leben behinderter Kinder kennt der Autor aus seinem Beruf genaustens. „Supergute Tage oder die sonderbare Welt des Christopher Boon“ ist ein Buch, das den alltäglichen Leistungen Behinderter Achtung zollt. Es wurde bereits in 24 Länder verkauft und gehört zu Haddons Bestsellern. Es ist bei cbt erschienen.