Marjaleena Lembcke: Der Mann auf dem roten Felsen
Die poetische Grundidee dieses Kinderkrimis steht und fällt mit Rätseln.
Rätsel bekommt der 14-jährige Mika von seinem Vater seit Jahren immer wieder auf seinen Frühstücksteller gelegt. Mal leichte, die sich lösen lassen, mal schwere. Rätsel bereitet ihm aber auch zunehmend seine Pubertät, seine Familie und im weitesten Sinne seine Umwelt. Und in dieser taucht unerwartet ein Mann auf den roten Felsen vor dem Wohnblock von Mikas Familie auf. Was will dieser Mann, der Mika und seine Freunde auch im Zoo begegnet und der Mikas Schwester nach ihrem Namen fragt? Und hat er etwas mit dem plötzlich verschwundenen Manuskript von Mikas Vater zu tun? Gehört er zu den Alkoholschmugglern, mit denen sich merkwürdigerweise auch Mikas Mutter abzugeben scheint? Bis zum Auftauchen dieses Mannes hätte man Mikas seine Familie fast als harmonisch bezeichnen können. Seine Mutter ist eine verständnisvolle Schulpsychologin, sein Vater war Ethiklehrer, schreibt aber seit drei Jahren an einem Buch, über das er niemanden etwas verrät. Mika selbst kommt sogar damit zurecht, dass sich Kati für Björn und nicht für ihn entschieden hat. Probleme bereitet ihm höchstens seit seiner Pubertät seine Gesundheit. Ob mit seinen Organen auch wirklich alles in Ordnung ist, fragt er sich so manches Mal.
Mika will den Rätseln um den mysteriösen Fremden auf dem roten Felsen nachgehen, kommt aber allein nicht weiter. Da ist es gut, dass er seinen Freund Björn und Kati hat. Doch selbst zu Dritt geraten sie bei der Verfolgung des Mannes vor dem Haus der Alkoholschmuggler in Lebensgefahr. Am Ende stößt Mika auf ein dunkles Familiengeheimnis, dem sich seine Eltern und seine Schwester stellen müssen.
Marjaleena Lembcke ist 1945 in Finnland geboren und lebt derzeit in der Nähe von Münster. Ihre Kinderbücher wurden in Österreich bereits mehrfach ausgezeichnet. „Der Mann auf dem roten Felsen“ ist das dritte Jugendbuch von ihr, das 2008 bei Nagel& Kimche erschienen ist. Jedes Kapitel leitet sie entsprechend ihrer Idee mit einem Rätsel ein, bei denen es den jugendlichen Lesern genauso gehen wird wie Mika – mal lässt es sich lösen, mal nicht.
(Allerdings findet sich am Ende des Buches im Gegensatz zu Mikas Leben die Lösung der Rätsel).