Jugendbuch

Lin Hallberg: Wir beide zusammen, der Himmel so weit

Lin Hallberg wird mit ihren Büchern über Billie, das frechste Pony eher den jüngsten Lesern bekannt sein als den Jugendlichen. Das könnte sich mit ihren neusten beiden Jugendbüchern bei KOSMOS allerdings ändern. Die schwedische Autorin hat in „Wir beide zusammen, der Himmel so weit“ schön mal einen sehr ungewöhnlichen Handlungsort für Pferdefreunde für sich gepachtet: die Mongolei. Allerdings ist der Grund, weshalb es ihre Heldin Emma dorthin verschlägt, zunächst nicht die Pferde. Mit einem Job in diesem abenteuerlichen Land wollen Emmas Eltern ihre Beziehung retten. Ein halbes Jahr wollen sie sich dort geben und Emma muss mit. Emma kann dem Land zunächst gar nichts abgewinnen. Die kleinen, drahtigen Pferde reichen für sie nicht an ihr Reitschulpferd Ajax heran. Doch als Emma die gleichaltrige Baska kennen lernt, deren Eltern ihr anbieten, ihre Pferde für das große Reiterfest Naadam zu trainieren, reißt das Leben Emma mit. Da ihre Eltern zu tun haben, muss sie für mehrere Wochen allein bei Baskas Familie leben und feststellen, dass die Mongolen eine ganz andere Beziehung zu ihren Pferden haben als die Europäer. Aber auch Baskas Familie lernt viel von Emma, die sich auf Anhieb in den Hengst Adzerk verliebt hat, den sich keiner zu reiten getraut. In der mongolischen Steppe, in einer Familie, die kaum ihre Sprache spricht, denkt Emma über ihre Freunde und Familie nach und findet auf eine völlig unerwartete Weise zu sich selbst.

Lin Hallbergs Jugendbuch wird Pferdefreundinnen begeistern. Der dynamische, handlungsorientierte Stil trägt die Leserinnen fast so schnell wie die mongolischen Pferde von Seite zu Seite zu einem ungewöhnlichen Happy End fern ab von allem Pferdebuch-Kitsch, der Jugendlichen leider zu oft angeboten wird. „Wir beide zusammen, der Himmel so weit“, (ISBN: 978-3440138779) ist im Frühjahrsprogramm 2014 des KOSMOS-Verlags für 12,99 Euro im Hardcover erschienen.