Kristin Hannah: True Colors – Das Geheimnis der Schwestern
Wenn man Kristin Hannahs „Nachtigall“ oder „Das Mädchen und der Schmetterling“ gelesen hat, dann tut einem ein Schmöker von 525 Seiten nicht weh. Allerdings wenn man dann so im Lesen ist, sagt man sich 200 Seiten weniger hätten`s auch getan.
Im Mittelpunkt des Romans steht die Familie Grey mit ihren drei Schwestern und dem Vater. Die Mutter verstirbt als die Mädchen im Jugendalter sind. Der Vater versucht die Ranch über Wasser zu halten und liebt vor allem Vivi Ann, die Jüngste. Die älteste Schwester, Winona, kämpft Zeit Lebens vergeblich um seine Gunst und das, obwohl sie von allen dreien die klügste ist und eine angesehene Anwältin des Orts wird. Aurora ist das Bindeglied und hält letzten Endes den Bund der Schwestern zusammen.
Auf eine harte Probe stellt die Familie Vivi Anns Heirat des vorbestraften Indianers Dallas. Vivi Ann setzt sich aber mit der Hochzeit durch und zwei Jahre scheint sich alles gut zu entwickeln, dann wird Dallas der Mord an einem leichten Mädchen mit dem er befreundet war, vorgeworfen. Vivi Ann versucht zu ihm zu halten, auch nachdem er im Gefängnis sitzt bis er die Scheidung beantragt. Ausgerechnet sein damals 2-jähriger Sohn ist es, der nach über 10 Jahren bei seiner Tante Winona die Aufnahme des Verfahrens wieder beantragt.
„True Colors“ fehlt der historische Hintergrund, der zum Beispiel die „Nachtigall“ so brisant gemacht hat. Man kann es lesen wie einen amerikanischen Justizskandal, indem ein vorbestrafter Indianer leichthin verurteilt wird und jahrelang – wie auch seine Frau – auf Gerechtigkeit wartet. Immer wieder greift Hannah die verschiedenen Dimensionen von Hoffnung auf. Vivi Ann, Noah und ihr Vater gehen ganz verschieden mit ihr um. Vor allem Vivi und Noah stellt die Hoffnung auf eine ganz besondere Probe.
„True Colors – Das Geheimnis der Schwestern“ (ISBN: 978-3-7466-4107-2) ist auf Deutsch wie alle Bücher von Kristin Hannah im Aufbau-Verlag erschienen und kostet 14,00 Euro.