Julia Friese / Christian Duda: Alle seine Entlein
Enten und Füchse sind Todfeinde. Das weiß jedes Kindergartenkind. Umso mehr lebt das Buch „Alle seine Entlein“ von der Spannung wie es zwischen dem Entenküken Lorenz und dem Fuchs Konrad ausgeht. Eigentlich wollte nämlich der Fuchs Konrad die alte Ente vom Teich am Wald fressen. Doch sie fliegt auf und davon und verliert nur ein Ei. Nun denn, Konrad mag Rührei, doch bevor es dazu kommt, schlüpft ein kleiner Erpel aus, der Konrad für seine Mutter hält. „Papa“, korrigiert ihn der Fuchs überrumpelt und stellt sich vor, den Kleinen noch etwas aufzupäppeln, damit es dann für einen Entenbraten reicht. Doch mit jedem Tag, da er dem Küken die Welt erklärt und es erzieht, rückt der Braten unmerklich in weitere Ferne. Da aber lernt Konrad die kleine Emma kennen. Und beide bekommen schließlich eine ganze Schar weicher gelber Küken… Ob da nicht der eine oder andere Braten abfällt, müssen Kinder und ihre Eltern selbst entdecken.
Christian Duda erzählt eine anrührende Geschichte, die von Julia Friese modern-mutig ins Bild gesetzt wurde. Sie scheut sich nicht, den Überrumpelungen des alten Fuchses durch das Entchen durch immer neu „korrigierte“ Umrisse auch im Bild Tempo zu verleihen, Szenen zu erfinden, die die Betrachter auch ohne direkte Textvorlage verstehen und die Spannung zwischen dem feuerroten Fuchs und dem Gelb der Ente immer aufs neue zu betonen. Ihre Bilder zeigen aber ebenso wie viele Gemeinsamkeiten zwischen Fuchs und Ente bestehen können, wenn man sie nur zu sehen weiß oder wenn man sie wachsen lässt.