Jan Koneffke / Jacky Gleich: Die Schlittenfahrt
Es ist schwer, eine Weihnachtsgeschichte über das Wesentliche des Festes zu schreiben, ohne rührselig oder kitschig zu werden. Es ist fast unmöglich, so eine Weihnachtsgeschichte mit einem atemberaubenden Abenteuer und traditionellen Elementen der Weihnachtszeit zu verbinden. Doch das heißt nicht, dass es nicht bildgewandte Autoren gibt, denen das nicht gelingen könnte. Jan Koneffke ist es gelungen.
Als sich die Eltern wie jedes Jahr über den Weihnachtsbaum in die Haare kriegen, verlässt sein kindlicher Held unbemerkt die Wohnung und schnappt sich seinen Schlitten. Doch schon bald darauf kehrt sich die Situation um. Der Schlitten schnappt sich das Kind und entführt es. Zuerst ist dem Kind Angst und Bange und der Leser denkt bei jeder Station: So kann es doch nicht weiter gehen. Aber in guten Geschichten ist ja schließlich alles möglich. Auch, dass der Schlitten so in Fahrt gerät, dass er die Erdkrümmung verpasst, nachdem er schon die nächst größere Stadt und das Meer überquert hat, und mit dem Kind im All landet. Nach einem Abenteuer, das seines gleichen sucht, kehrt der Junge wieder wohlbehalten heim und das ist schließlich für alle das schönste am Weihnachtsfest.
Jan Koneffke ist bisher vor allem nur als Lyriker und Romancier für Erwachsene bekannt. Für seine Texte erhielt er die höchsten Literaturpreise. Jacky Gleichs Bilderbücher sind Kinderbuchfreunden bereits ein Begriff. Auch in „Die Schlittenfahrt gelingt es ihr wieder, die dramatische Situation der Kinder pointiert darzustellen. Sie fängt sowohl die unsensiblen Momente des misslingenden Weihnachten als auch die romantischen Winterlandschaften ein.
Ein Buch mit der Anlage, Klassiker zu werden.