Kinderbuch 9-14 Jahre

Jan Koneffke: Die Sache mit Zwille

Florian Zukunft ist gesichert und langweilig. Er soll das Hotel des Vaters übernehmen, obwohl er Schwierigkeiten hat, mit Zahlen umzugehen. Damit die anderen ihn ernst nehmen, tritt Florian – oder Floh, wie ihn seine großen Schwestern nennen – zunächst Adlers Bande bei, die im Spießernest grausame Morde an Gartenzwergen verübt. Als sie allerdings dazu übergehen, die Sachen des freundlichen Landstreichers zu verbrennen, bekommt Florian ein schlechtes Gewissen. Wie gerufen ist der rebellische und ungebundene Zwille zur Stelle. Er eist Florian aus Adlers Bande los. Obwohl man ihm Straftaten nachsagt, zeigt sich Zwille Florian gegenüber hilfsbereit und als durch seine kranke Mutter belastet. Zwilles Leben ist ein weiterer Gegenentwurf zu Floris bürgerlicher Zukunft. Doch dann lernen die beiden Laura kennen, für die Florian zwar viel zu jung ist, für die er aber alles tun würde. Jan Koneffke hat einen klar gegliederten Jugendroman geschrieben, der das Leben Heranwachsender auf ihre Ziele und Werte hin befragt. In Florian und Zwille stellt er zwei Jungen vor wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Ihr persönlicher Hintergrund wird dem jugendlichen Leser deutlich geschildert und macht so ihre Handlungen und Entscheidungen gut nachvollziehbar. Stellenweise gerät die Darstellung der Folgen ihres Handelns aber etwas zu weit.

Jan Koneffke ist 1960 in Darmstadt geboren und erhielt für seine Erwachsenen-Romane viele Preise.