Fritz Riemann: Die Kunst des Alterns
Psychologisch interessierten Lesern wird Fritz Riemanns „Grundformen der Angst“ ein Begriff sein. Mit Focus auf die Angstbewältigungsstrategien ist ihm ein warmherziger und optimistischer Bestseller gelungen. Nun (2005) erscheinen im Reinhardt-Verlag seine hinterlassenen Manuskripte „Die Kunst des Alterns“. Wolfgang Kleespies hat das Unvollendete bearbeitet und ihm einen Rahmen gegeben. In den einführenden Kapiteln nehmen sich die Autoren viel Raum, die aktuellen Widersprüche aufzuzeigen, in denen der alternde Mensch lebt. Technik und Chemie vergrößern zwar den Freiraum für alternde Menschen, doch die Entscheidungen zwischen Machbarem und Wünschenswertem werden dadurch nicht leichter für alte Menschen. Und trotz der gewachsenen Möglichkeiten geraten Ältere in eine Lebenskrise, d.h. sie kommen in Situationen, in denen ihre gewohnten Verhaltensweisen sie nicht mehr weiterbringen.
Riemann und Kleespies zeigen jedoch, dass man sich auf diese Prozesse vorbereiten kann und wie wichtig diese Vorbereitung ist. Denn alles, was uns im Leben trifft, trifft uns im Alter wesentlich härter.
„Die Kunst des Alterns“ ist ein verständlich und einfühlsam geschriebener Ratgeber für Menschen jenseits der Lebensmitte oder für Leute, die mit solchen Menschen zu tun haben und sie besser verstehen wollen.