Elke Heidenreich / Quint Buchholz: Nero Corleone kehrt zurück
Muss man eigentlich mehr sagen als „Nero Corleone kehrt zurück“? Haben darauf nicht unzählige Katzenliebhaber gewartet? Aber es wäre fast zu schön gewesen, um wahr zu werden. 16 Jahre nach ihrem melancholischen Bestseller „Nero Corleone. Eine Katzengeschichte“ geschieht doch noch ein Wunder. Elke Heidenreich schreibt eine Fortsetzung: „Nero Corleone kehrt zurück – Es ist immer genug Liebe da“.
Es ist eine Geschichte wie sie eigentlich nur die beliebte Autorin selbst erzählen kann und vor der die Rezensenten schweigen sollten. Dennoch kurz zur Handlung. Isolde und Robert sind sich „nur noch“ freundschaftlich verbunden. Isolde zieht nach Italien, der Heimat Nero Corleones, um für länger dort zu bleiben. Sie will sich keine Hoffnungen auf ihren Nero machen, der sie so treulos verlassen hat, hört aber aufgeregt, wer ihn alles wann gesehen haben will. Angeschlossen jedenfalls scheint er sich niemandem zu haben. So wie wir Leser hofften, dass es eine Fortsetzung von Nero Corleone geben könnte, so hofft Isolde, dass der schwarze Kater mit der weißen Pfote sich wie einst bei ihr einstellen würde, auch wenn er sie viele Urlaube lang enttäuscht hat. Aber anstatt Nero schließt sich ihr eine scheue Katzendame an, die sie Elsa tauft. Sie ist das genaue Gegenteil von Nero und doch ganz entzückend. Dennoch bleiben Anzeichen, dass Nero in der Nähe ist. Aber Isolde verbietet sich und dem Leser nach Nero zu rufen oder ihn gar zu suchen. Am Ende kehrt Nero ebenso zurück wie Robert und auch Elsa gehört nun zu diesem Gespann wie zuvor das schielende Kätzchen Rosa.
Was den Reiz des ersten Bandes ausmachte, kommt auch in dieser Geschichte zum Tragen. Mit viel Ironie und Feingefühl beobachtet die überschauende Erzählerin die älter gewordene Isolde und präsentiert später die abgeklärten Kommentare des Katers. Mit ihren Bildern wie „Und das Glück huschte vorbei, hinterließ nur einen warmen Schein, während das Unglück immer mit umzog und wie ein kleines krankes Tier in der dunkelsten Ecke des Hauses lag und leise weinte, manchmal.“ betört Heidenreich vor allem wohl die Frauen unter ihren Lesern.
Nero Corleone ist wie der erste Band im Hanser-Jugendbuchprogramm erschienen, aber eigentlich ein belletristischer Text. Es ist für 13,90 Euro im Buchhandel erhältlich.