David Almond: Skellig

Im Verlag Freies Geistesleben ist ein außergewöhnlich beeindruckendes Buch von David Almond erschienen. Sein erstes Kinder- und Jugendbuch in Deutschland, „Feuerschlucker„, verlegte der Hanser-Verlag; der Verlag Freies Geistesleben gab bereits „Bone Music“ heraus. In England zählt der Autor, den hierzulande  bis jetzt eher Insider kennen, zu den bedeutendsten Kinder-und Jugendbuch-Schriftstellern, der mit vielen Preisen ausgezeichnet wurde.

Im Mittelpunkt der Erzählung steht der etwa 9jährige Michael. Seine Familie ist gerade in das heruntergekommene Haus des verstorbenen Ed gezogen, das renoviert, dessen Garage entrümpelt und Garten wieder urbar gemacht werden muss. Michaels Mutter erwartet bald ihr zweites Kind. Es kommt zu früh und wird mit einem Herzschaden geboren. Unter all diesen Bedingungen bleibt wenig Zeit für Michael. Zum Glück ist da wenigstens das merkwürdige Nachbarsmädchen Mina. Ihre Mutter und sie lehnen öffentliche Schulen ab, weil sie Lernen als individuell empfinden. Gemeinsam mit Mina erkundet Michael das verwilderte Grundstück. In der Garage entdecken sie einen  durch Arthritis verkrüppelten alten Mann. Oder ist es ein Flugwesen?

David Almond erzählt in seinem Buch auf ungewöhnliche Weise von Gesundheit und Krankheit, von Hoffen und Bangen. Es gelingt ihm, das kindliche Unverständnis gegenüber Krankheiten in sanften Worten ebenso einzufangen wie ihr Bedürfnis Kranken vorbehaltlos zu helfen. Dabei ist das Wenige, das die Kinder für den alten Skellig tun können, so viel mehr als was die Gesellschaft leistet, an deren Rand Skellig gedrängt wurde. Verstärkt wird das ganze dadurch, dass sich Almond als Meister des Atmosphärischen erweist. Die Dunkelheit der alten Garage, in die sich Skellig verkrochen hat, wird ein wenig durch das leerstehende Haus von Monas Opa aufgebrochen, in das sie den alten Mann umsiedeln.

„Skellig“(ISBN: 978-3-7725-3131-6) ist im Verlag Freies Geistesleben, im Bereich Kinder- und Jugendbuch für 18,00 Euro  erschienen, wird aber auch erwachsene Leser begeistern, die die leisen, fantasievollen Töne mögen.