Jugendbuch

Corien Botman: Sag nicht, ich liebe dich

Ein Sommer in Ibiza mit der besten Freundin – gibt es etwas Schöneres? Trotzdem ist es ein merkwürdiger Urlaub, den Bies und Corelie dort verbringen, denn sie haben eine Menge aufzuarbeiten und das hängt mit Corelies erster großer Liebe Seger zusammen.

Die 16-jährige Corelie verliebt sich auf der Klassenfahrt in Seger. Das scheint sie mehr und mehr zu einem anderen Menschen zu machen. Sie gibt ihr Schwimmtraining auf und schließlich auch ihre Freundschaft zu Bie. Ihre ganze Zeit verbringt sie mit Seger, der sich ganz anders entwickelt, als sie es gemeinsam erträumt hatten. Auf einmal möchte er nicht mehr studieren, sondern Geld verdienen. Und schließlich ruft auch noch eine andere Frau an und bittet Corelie ihrem Freund zu bestellen, den Tripper hätte er nicht von ihr.

Corelie ist am Verzweifeln. Zum Glück lädt ihre ehemalige Freundin sie ein, mit ihr und ihren Bekannten nach Ibiza zu fahren und hat Geduld genug bis Corelie alles erzählen kann. Alles scheint sich einzurenken, doch dann taucht auch noch Seger auf, mit dem Corelie eigentlich schon abgeschlossen hatte.

Corien Botmann erzählt mit viel Einfühlungsvermögen von der Wucht der ersten großen Liebe. „Solange ich also nicht genau wusste, was ich sagen wollte und wie, musste ich eben den Mund halten. Nur Leute mit wenig Worten verstanden, dass es unmöglich war zu sagen, was Sache war.

Kaum hatte ich mir das so zurechtgelegt, verliebte ich mich in Seger. Er sagte nur dann etwas, wenn er was zu sagen hatte. Ohne ihn hatte ich erlebt, wie wenig man mit Worten sagen kann. Mit ihm entdeckte ich, wie viel man ohne Worte sagen kann.“ Das Wechselspiel zwischen Reden und Schweigen durchzieht wie ein zweites Motto das gesamte Buch. Corelie hört auf mit ihren Eltern zu reden, als sie nicht mit Seger in den Urlaub fahren darf. Im Urlaub mit ihrer Freundin wird sie gebeten, zu erzählen, was zwischen ihr und Seger vorgefallen ist und merkt, wie schwer das Schweigen ihre Freundschaft und sie selbst belastet. Und ganz am Ende entdeckt Corelie auf eine neue Weise ihre eigene Stimme.

„Sag nicht, ich liebe dich“ ist eine spannende Ferienlektüre und zugleich mehr als nur unterhaltsam. Es ist Ende 2006 als Carlsen-Taschenbuch erschienen.