Antonia Michaelis: Papa, ich und der faltbare Parkplatz
Antonia Michaelis ist den Kindergarten- und Grundschulkindern bereits durch viele (Leselern)-Bücher gut bekannt.
„Papa, ich und der faltbare Parkplatz“ ist vielleicht ihr kreativstes Buch. Der Verlag Kerle untertitelt es mit „Vorlesegeschichten“, stapelt damit aber vielleicht ein bisschen tief, denn Antonia Michaelis bietet hier durchaus Geschichten für Grundschüler an.
Jede Geschichte wird von einer Rahmenhandlung eingeleitet. Auch das erleichtert Grundschülern den Einstieg in die Texte. Sonntage sind nämlich bei den Hauptfiguren Papatage. Da wird gepicknickt und Nikla und ihr Papa erzählen sich die unglaublichsten Geschichten darüber, was ihnen die Woche so gebracht hat. So bekommt der Papa z.B. einen Wunderparkplatz verkauft und Nikla rettet mit ihrer Lehrerin einen Wal, aber davon bekommt die ganze Klasse nichts mit. Antonia Michaelis weiß genau, wo den Kindern heute der Schuh drückt: „Kennt ihr das, wenn alle etwas haben, was man selbst nicht bekommt?“ Fantasie kann dabei helfen, solchen scheinbaren Mangel zu überwinden, lautet ihre Botschaft. Und von Fantasie hat die Autorin mehr als genug. Nicht nur, dass es immer eine unglaubliche Geschichte gibt, das Ende jeder Geschichte wird immer noch mit einer neuen Wendung getoppt.
Einziger Wehrmutstropfen für die großen Leser ist vielleicht, dass die Idee, dass sich Nikla und ihr Vater im Geschichtenerzählen abwechseln nicht auch stilistisch umgesetzt wurde. Zwischen ihren Erzähltönen gibt es keinen Unterschied. Das wird aber kein Grundschulkind stören, das die kurzweiligen Texte an einem Regentag verschlingt.
„Papa, ich und der faltbare Parkplatz“ ist 2012 im Verlag Kerle erschienen und kostet 9,95 Euro.