Michael Morpurgo: Das schlafende Schwert – König Artus, Excalibur und ich

Der zehnjährige Bun erblindet durch einen Badeunfall und beginnt, nach einer Zeit der Verzweiflung und des Selbstmitleids, mit Hilfe seiner Freundin Anna das veränderte Leben zu akzeptieren. Und er beginnt, selbsterdachte Geschichten auf Tonband zu sprechen.

In seiner ersten Geschichte erzählt er seine eigene Geschichte der Erblindung und vom schweren Leben danach. Und seine Geschichte lässt ihn bei einem Sturz in ein Erdloch König Arturs Schwert Excalibur finden. Im Traum gibt Bedever, Arturs Diener, Bun den Auftrag, eben dieses Schwert dem rechtmäßigen Besitzer, König Artur, zurück zu bringen. Zusammen mit Anna überbringt Bun in einer Nacht-und-Nebel-Aktion das Schwert zur Insel „Little Arthur“, auf der König Artur mit seinen sechs schwarzen Königinnen lebt. Als Bun am nächsten Morgen aus seinem Traum aufwacht, kann er wieder sehen.

Damit endet Buns erste lange Geschichte. Im wirklichen Leben bleibt Bun blind, bis zu jenem Tag als er auf dem väterlichen Acker in ein Erdloch stürzt und alles so abzulaufen scheint, wie er in seiner Geschichte aufgeschrieben hat…

Michael Morpurgo ist einer der bekanntesten britischen Kinder- und Jugendbuchautoren und hat bisher über 50 Bücher veröffentlicht, die vielfach preisgekrönt, übersetzt und zum Teil verfilmt wurden. Eines davon ist „Das schlafende Schwert…“, das ein melancholisches und sehr emotionales und aufrüttelndes Buch ist. M. hat es verstanden, das Thema der katastrophalen seelischen Folgen bei plötzlicher Erblindung bildhaft und verständlich zu machen. Es bleibt eine Betroffenheit, die eigentlich unbeschreibbar ist. Man trauert mit Bun über die verlorenen Farben, geht mit ihm den Pfad zum todbringenden Steilhang und atmet auf, als Anna Bun an die Hand nimmt und mit neuem Lebensmut nach Hause zurück bringt.

Ein Buch, das ohne gedruckte Bilder auskommt, weil es im Kopf des Lesers starke Bilder erzeugt. Ein Mut machendes Buch, für Kinder mit Einschnitten im Leben, psychologisch sehr zu empfehlen, weil gefühlvoll und klar geschrieben.