Ulf Nilsson / Eva Eriksson: Die besten Beerdigungen der Welt
Was tun Kinder, wenn ihnen langweilig ist? Wer jetzt meint, sie säßen vorm Fernseher, besuchten Jahrmärkte und heckten Streiche aus, der irrt. Sie „sind nett“ und beerdigen Tiere. Meist nur solche der kleineren Sorte wie Hummel und Spitzmaus. Ärgerlicherweise haben Freunde und Erwachsene nur in Ausnahmefällen etwas Größeres wie einen Hamster zur Hand. Allerdings: man kann ja mal an der Landstraße nachsehen, was da so seinen Tod gefunden hat.
Der etwa siebenjährige Erzähler hat zugegebenermaßen ein wenig Schiss vor den toten Tieren, aber er muss sie ja nicht anfassen. Das tut Ester. Er schreibt nur die ergreifenden Gedichte für die Trauerrede. Der kleine Putte ist für das Weinen zuständig. So wird aus einem langweiligen Sommertag eine tolle Herausforderung.
„Die besten Beerdigungen der Welt“ liegt jetzt in der zauberhaften minimax-Reihe des Verlags Beltz & Gelberg für 5,95 Euro vor. Die Verbindung von ländlichem Sommertag, kindlichem Erfindungsreichtum und Freundschaft wird so schlicht und unaufwendig erzählt, dass einem als Erwachsener der Atem stockt. Während die Kinder die beiden größeren Haupthelden eher bestaunen werden, gibt ihnen Putte Ansätze in die Hand Tod und Sterben zu hinterfragen. Dabei wird an keiner Stelle direkt an traumatische Erfahrungen der Kinder gerührt.
Ulf Nilsson wurde 1948 in Schweden, einem Land der Kinderliteratur überhaupt, geboren. Er schreibt für Kinder und Erwachsene und ist einer der bekanntesten schwedischen Kinderbuchautoren. 2002 wurde er mit dem renommierten August-Preis ausgezeichnet.