Sebastian Fitzek: Das Paket
Ließe sich der Superlativ von GUT noch einmal steigern, betrachte ich das neue Buch von Fitzek als sein bestestes.
Fitzek hat den Geniestreich vollbracht, mit einem kleinen Paket, wie es wohl jeder von uns schon einmal für einen Nachbarn entgegengenommen hat, die Hauptperson des Thrillers, Emma, in einen Strudel furchteinflößender Situationen zu reißen.
Die Idee, die Protagonisten der Geschichte diejenigen sein zu lassen, die normalerweise schwierige Fälle lösen, eine Psychiaterin und einen Fallanalytiker, ist außergewöhnlich.
Emma, eine geschundene Seele aufgrund einer lieblosen Kindheit, erliegt der Versuchung, das Paket, das sie entgegengenommen hat und dessen Adressaten sie nicht kennt, zu öffnen. Wie von Zauberhand verschwindet dieses Paket jedoch und Emma, die von sich selbst weiß, dass sie Probleme damit hat, zwischen Wahn und Wirklichkeit zu unterscheiden, begibt sich zu der auf dem Paket angegebenen Adresse. Damit nimmt das Verhängnis seinen Lauf.
Als aufmerksamer Leser hat man ständig das Gefühl, wie bei allen Büchern von Fitzek, irgendeinen wichtigen Hinweis übersehen zu haben, der Licht ins Dunkle bringt.
Es gibt zahlreiche Tote in dieser Geschichte, man glaubt irgendwann, den Mörder zu kennen, aber über allem schwebt die Frage nach dem Warum. Kurz vor dem Ende der Geschichte ist dann fast jeder, der mit Emma zu tun hat, verdächtig.
Egal, wie müde man ist, man kann das Buch nicht aus der Hand legen und muss unbedingt wissen, wer Emma dazu getrieben hat, schreckliche Dinge zu tun und vor allem warum.
Fitzeks Bücher machen süchtig. Wann schreibt er das nächste?