Sari Peltoniemi: Der kleine Hund, der unbedingt ein Mädchen haben wollte
So umständlich wie der Titel, so wunderbar ist die poetische Idee dieses finnischen Kinderbuchs. Jeder weiß, dass Kinder und Hunde zusammen gehören und dass es wohl kein Mädchen gibt, das sich noch nie einen Hund gewünscht hat.
Mit den kleinen Hunden aber scheint es ebenso zu sein. Die kleine Mischlingshündin Lenka wünscht sich um alles in der Welt ein kleines Mädchen zum Spielen. Ihre Eltern aber sind zunächst schwer zu überzeugen. Wird Lenka sich richtig um das kleine Mädchen kümmern? Lenka verspricht alles zu tun, was in Pudel Paulas Menschen-Ratgeber steht – und bekommt zum zweiten Geburtstag tatsächlich Marie geschenkt. Ein paar Stunden ist alles in bester Ordnung, doch Lenka muss schnell feststellen, dass Marie ein ernst zu nehmendes, nicht eben leicht zu handhabendes Mädchen ist. Und so kommt es, wie es kommen muss: Marie geht verloren. Aber Lenka setzt alles daran, sie wiederzufinden, auch wenn sie sich dafür dem Spott des Fuchses, des Hahnes und des merkwürdigen Mülltonnen-Harris aussetzen muss.
„Der kleine Hund, der unbedingt ein Mädchen haben wollte“ ist ein humorvolles Kinderbuch für alle, die ihren Kindern ohne den pädagogischen Zeigefinger beibringen wollen, dass man für seine vierbeinigen Freunde Verantwortung übernehmen muss und dass Verantwortung nicht immer Spaß macht. Zugleich aber zeigt es auch, wie eng das Band zwischen Kindern und Hunden ist und wie diese über sich hinauswachsen können. Während die Geschichte um Lenka und Marie ganz den Ton der Kinder trifft, gibt es noch einen kleinen Anhang aus Paula Pudels „Wie man Menschen erzieht“-Ratgeber, der vor allem das ironische Verständnis der größeren Leser treffen wird.
„Der kleine Hund, der unbedingt ein Mädchen haben wollte“ ist bei Nagel & Kimche erschienen.