Belletristik

Paulo Coelho: Der Alchimist

“Träume nicht dein Leben,

sondern lebe deine Träume!“,

dieses Motto könnte Pate gestanden haben für den philosophischen Roman von Paulo Coelho „Der Alchimist“. Auf besondere Weise ist dieses Buch sicher auch mit seinem Autor verbunden. Coelho, geb. 1947, begann erst nach jahrzehntelangen Reisen mit der Niederschrift seiner Romane.

Eine Reisegeschichte wird auch im “Alchimisten” erzählt. Ein Bursche, der geglaubt hatte, mit dem Schafehüten glücklich zu sein, hat einen wiederkehrenden Traum: Bei den Pyramiden in Ägypten finde er einen Schatz. Dafür aber muss er das ihm vertraute und lieb gewordene Leben als Hirte aufgeben. Er verkauft seine Herde, setzt über das Meer und verliert gleich nach der Ankunft das durch die Schafe erworbene Geld. Doch der Hirte glaubt an seinen Traum, richtet sich nicht in seinem neuen Broterwerb ein und vor allem bricht die Suche nach seinem Schatz nicht für Geld und Liebe zu einer Wüstenfrau ab. So tief verwurzelt wird er mit seiner Bestimmung, dass er schließlich auch scheinbar Unmögliches vollbringt.

Paulo Coelho kleidet seine Botschaft in einfache, immerwährende Bilder ohne dabei banal zu werden. Dafür setzt er die philosophischen Gedanken der Weltenseele zu umfassend ein. Aus dem stillen Buch wächst ein Optimismus, der weit hinein reicht in unsere krisengeschüttelte Wirklichkeit.