Mireille Geus / Laura Mesland: Talent gesucht
In Justines Schule kommen drei flippige Musiker und bieten der Klasse einen großartigen Preis an: Jeder lernt 6 Wochen ein Instrument seiner Wahl, das er geborgt bekommt und der beste Schüler gewinnt ein Jahr Musikunterricht bei einem Star. Die Schüler sind mit Feuereifer dabei. Auch Justine, die heimlich davon träumt wie ihr Idol Curlygirl auf der Bühne zu stehen, gibt sich alle Mühe dem Saxophon Töne zu entlocken. Vergeblich. Vielleicht liegt es daran, dass ausgerechnet jetzt ihre geliebte Oma stirbt. In ihrem Haus, das Justine mit der Mutter ausräumt, geschehen merkwürdige Dinge, die scheinbar etwas zu bedeuten haben: Aus dunklen Ecken hört Justine wundervolle Geigenmusik, das Bildnis ihrer Urururgroßmutter Jill, einer berühmten Geigerin, macht sich selbständig und Albträume suchen Justine heim.
Die Idee zu diesem Buch stammt von der elfjährigen Laura Meslund, die damit einen Literaturwettbewerb gewann und von Mireille Geuss ausdrücklich als Co-Autorin benannt wird. Die handlungsreiche Geschichte ist in leserfreundliche kurze Kapitel gegliedert. Das märchenhafte Motiv der Erb-Teekanne erinnert ein wenig an „Fliedermütterchen“, anderes, was im Haus der Großmutter vor sich geht, trägt deutlich die Handschrift beliebter Schauerromantik. Beides wird mit den aktuellen Teenie-Träumen verbunden, einmal Star zu werden. Casting-Shows erfreuen sich größter Beliebtheit. Von daher knüpft das Autorenduo an die Lebenswelt der heranwachsenden Leser an. Allerdings hätte man von der Autorin von „Big“ eine stärkere Konfliktlösung erwartet als sie „Talent gesucht“ anbietet.