Gedichte

Michaela Lück: Ich und die andern und ich

Schreiben, streichen, wieder schreiben.
Fliehen mit dem Wunsch zu bleiben.
Hören, doch nicht hören wollen.
Müssen, dürfen, doch nicht sollen.

Fühlen, denken, wieder fühlen.
Den Wunsch nach Ordnung ganz zerwühlen.
Sehen und doch nicht erkennen.
Stehen bleiben, weiterrennen.

Leben, sterben, wieder leben?
Geben leben, Leben geben?
Vielleicht auch suchen oder finden.
Sich nicht lösen, sich nicht binden.

Viel zu tun und viel zu lassen.
Manchmal lieben, lieber hassen?
Wo soll ich hin mit all dem Tun?
Will ich all das wirklich tragen?
Verdammtes und geliebtes Leben,
wann werd ich aufhörn, dich zu fragen?

(Mit freundlicher Genehmigung der Autorin)