Magdalena Schupelius / Gunnar Schupelius: Die Mauer war immer wie ein Schnitt in meinem Herzen
Der Text beginnt mit einer scheinbar alltäglichen Szene: Ein Mann läuft am Spreeufer entlang. – Doch plötzlich fallen Schüsse. Es ist das Jahr 1961. Günter Litfin hat versucht, aus der DDR zu flüchten und ist das erste Maueropfer.
Nach diesem Einstieg versuchen die Autoren Kindern ab neun Jahren die Geschichte der deutschen Teilung zu erläutern. Diese Geschichte steht unter dem Motto des weltberühmten Cellisten Mstislaw Rostropowitsch, der den Satz sagte: „Die Mauer war immer wie ein Schnitt in meinem Herzen“. Gut gelungen ist dem Autorenehepaar, das auch schon eine Biografie der Prinzessin Luise für Kinder vorgelegt hat, neben dem Einstieg der Ansatz von der Nachkriegszeit auf den Bau der Mauer zu blicken. Sie berichten von der Luftbrücke, dem Grundgesetz, das bis heute gilt, und von kleinen Episoden wie dem Schwarzmarkt, für den eine Schülerin sich 60 Brötchen der Schulspeisung zusammensammelt, um sie gegen ein Cello zu tauschen. Sie berichten von bekannten und einfachen historischen Persönlichkeiten wie der 19jährigen Traudl Eckhart, die Flugblätter verbreitet und in der DDR inhaftiert wird. Mit ihrer verständlichen Empörung über die undemokratische Teilung der Stadt verlieren sie allerdings an einigen Stellen die Objektivität. Die Sowjetunion und Ostdeutschland waren nicht alleinig für die Teilung Deutschlands verantwortlich.
Wie auch schon in ihrem Band „Prinzessin Luise“ veranschaulichen die Autoren ihre Ausführungen durch Bilddokumente, Grafiken und comicartige Illustrationen. Der Band ist im Berlin Story Verlag für 14,95 Euro erschienen.