Lucy Scharenberg / Verena Ballhaus: Tilda trennt sich
Bereits auf dem Cover spielt Verena Ballhaus, die Illustratorin, alles aus, was das Buch ausmacht. Tildas Welt ist zerbrochen. Ihre Eltern trennen sich. Tilda ist verzweifelt. Wohin gehört dann sie? Den Eltern scheint es ganz klar: Sie wird ein Bett bei Mama und eines bei Papa haben. Tilda aber beschließt: So will sie nicht leben. Unbemerkt packt sie ihre Habseligkeiten zusammen und macht sich auf den Weg zu ihrem Opa. Der Opa freut sich, allerdings muss Tilda auch feststellen, dass dort alles etwas anders ist als sie es gewöhnt ist. Aber beide können voneinander Neues lernen. Am meisten lernt natürlich trotzdem Tilda. Vor allem, als der Opa die alten Fotoalben hervor holt und Tilda im Schrank auch noch ihren geliebten Herrn Schnuffel entdeckt. Mit Herrn Schnuffel und den Fotos erlebt Tilda dann noch ein großes Familiengeheimnis, das sie auch den Weg zu ihren Eltern wiederfinden lässt.
Lucy Scharenberg ist eine Geschichte aus der Erfahrungswelt leider zu vieler Kinder gelungen. Manchmal geht sie jedoch sprachlich über den Horizont der jungen Leser Hinweg (Eine alte Liebe rostet nicht). Aber sie erzählt lebendig und warmherzig, so dass ihr betroffene Kinder gern folgen werden. Ihr Vertrauen liegt dabei ganz bei den Kindern, die wie Lucy die Möglichkeit haben, Verarbeitungsstrategien zu entwickeln.
Kräftig unterstützt wird ihr Anliegen von Verena Ballhaus schwingvollen Zeichnungen, die mit bekannten Symbolen spielen und sie immer wieder abwandeln. Das erleichtert es Kindern, ihre Probleme zu erfassen.
„Tilda trennt sich“ (ISBN-13: 9783219115079) ist im Verlag Annette Betz im Frühjahrsprogramm 2012 für 12,95 Euro erschienen.