Sachbuch

Leo Brunnberg / Helmut Waibl / Julia Lehmann: Lahmheit beim Hund

Zu den häufigsten Gründen für einen Besuch des Hundehalters bei Tierarzt gehört die Lahmheit des „Lauftieres Hund“. Kein Wunder, denn die Ursachen dafür sind fast noch vielfältiger als die Rassen selbst. Lahmheit kann auftreten als degenerative Veränderung, Folge von Qualzuchten, als Folge von Überbelastung im Sportbereich oder durch akute Verletzungen u.v.m. Der langjährige Leiter der Kleintierklinik der Freien Universität Berlin, Leo Brunnberg legt, unterstützt durch seine Kollegen Prof. Waibl und Julia Lehmann, ein neues umfassendes Standardwerk zur Diagnostik und Therapie der Lahmheit beim Hund vor. Auch Nicht-Medizinern, vermutlich sogar Tierhaltern, die bisher noch nicht seine Hilfe in der Praxis in Düppel in Anspruch nehmen mussten, wird Prof. Brunnberg aus den Fernsehberichten der Tierklinik ein Begriff sein. Ebenso die ihn unterstützenden Kollegen seiner Klinik, bei denen er sich im Vorwort ausführlich bedankt, dass sie ihn auf Extremfälle aufmerksam machten.

Als Vorgänger des jetzigen Kompendiums kann sein Buch „Lahmheitsdiagnostik beim Hund“ (1988) bezeichnet werden. Allerdings machen die neuen Untersuchungsmethoden sowie die kostengünstigeren Druckmöglichkeiten es 2014 möglich den Inhalt der v.g. Werkes um ein Vielfaches zu überschreiten So kann der Verlag darauf hinweisen, dass vor allem die Bereiche:

– weiterführende Diagnosetechniken

– postnatales Skelettwachstum jedes Gliedmaßenabschnitts

– Wachstumspotenz jeder Epiphysenfuge

– Gelenktypen der Extremitätengelenke

– Darstellung der zur Lahmheit führenden Pathologie in jedem Gliedmaßenabschnitt

– Arthrose als häufigste Lahmheitsursache

– Polyarthritis als kryptische Lahmheitsursache

– septische Arthritis

ergänzt bzw. stark überarbeitet wurden.

Verbal beschränken sich Prof. Brunnberg und Kollegen auf das Wesentliche und lassen vor allem „Bilder“ sprechen: Darstellungen der Anatomie in Zeichnungen oder Fotos von Lehrmodellen, Röntgenbilder vor und nach einer chirurgischer Versorgung, Zytologieabbildungen, CT-und Sonografie-Aufnahmen oder Fotos von Arthroskopien.

Nach der Diagnostik folgt die Diskussion der Behandlungsmethoden von konservativ bis operativ, so dass der Tierarzt entscheiden kann, welchen Weg er selbst wählen oder evtl. auch einem Spezialisten anvertrauen sollte. Nicht zuletzt ist das deshalb von Nöten, da die Lahmheit nicht nur als Dysfunktion eines einzelnen Bereichs, sondern als Problem des Gesamtorganismus gedeutet werden muss.

Auch wenn der Verlag darauf verweist, dass ausdrücklich auch tiermedizinisch Interessierte in diesem Buch fündig werden können, wendet es sich in seiner Fachsprache vor allem an Studenten, Tierärzte, Physiotherapeuten, Chiropraktiker oder Osteopathen, die es nicht nur als Nachschlagwerk nutzen können, sondern am Ende der Kapitel auch Raum für eigene Notizen finden. Wer sich für die lobenden Kritiken von Fachkollegen interessiert, findet unter www.procane-claudo.de mehr.

„Lahmheit beim Hund“ aus dem Verlag Procane Claudo ist 2014 erschienen und für 150,00 Euro im Buchhandel und Internet erhältlich.