Jugendbuch

Lauren St John: Race the wind

In diesem Buch setzt die Autorin Lauren St John die Geschichte um ihre junge Vielseitigkeitsreiterin Casey Blue und ihr Pferd Storm Warning fort. Eigentlich wollte sie sich und ihrem Pferd nach dem überragenden Badminton-Sieg eine Pause gönnen, zumal ihr Vater wegen Mordverdacht verhaftet wurde. Casey mag nicht glauben, dass die Vergangenheit ihn eingeholt hat, aber noch krimineller wird es, als Erpresser von ihr verlangen, das schwere Turnier in Kentucky mit Storm zu gewinnen, wenn seine Unschuld aufgedeckt werden soll. Diese Forderung trifft umso schwerer, als dass sich ihr Pferd im Moment überhaupt nicht auf sie einlässt. Doch bis zum alles entscheidenden Tag bleiben Casey nur drei Wochen.

Lauren St John erzählt wieder eine wunderbare Geschichte aus der Welt des Pferdesports. Wie schon im vorangegangenen Band liegt ihre Stärke in der Intention der Autorin, über Trainingsmethoden zu schreiben und für das kooperative Miteinander von Reiter und Pferd ebenso fachkundig wie poetisch einzutreten. Eine besondere Rolle kommt dabei Caseys alter Trainerin Mrs Smith zu, die die Leser ebenfalls im 1. Band kennen gelernt haben. Sie regt ihren Schützling an, über sich nachzudenken, um sich das Vertrauen des Fluchttieres Pferd neu zu erarbeiten. Anstatt auf Druck setzt sie auf Körpersprache und Geschicklichkeit durch den Reiter. Das muss selbst für die schwerste Prüfung den Ausschlag geben. Mit viel Einfühlungsvermögen in ihre jugendliche Reiterin führt sie vor, wie Casey nicht nur lernen muss, ihrem Pferd, sondern auch sich selbst zu trauen.

Schade nur, dass die Autorin ihrer Kraft die Welt des Pferdesports darzustellen nicht traut und als zusätzliche Handlungsmotivation für Casey den Erpressungsfall um ihren Vater aufbaut, der ebenso konstruiert wirkt wie auch die Liebesgeschichte zwischen Peter und Casey. Sicherlich sind diese Momente Möglichkeiten, nicht nur pferdebegeisterte Leser zu gewinnen, doch bleiben sie weit hinter der eigentlichen Geschichte und Zielgruppe des Buches zurück, so dass man auf sie gut verzichten könnte. So sehr man sich auf den 2. Teil des Buches „Storm warning“ gefreut hat, so sehr hofft man nun auf neue Pferdebücher von Lauren St John, die sich wieder dazu bekennen, die Pferdegeschichte selbst in den Mittelpunkt zu stellen.