Kristina Andres: Suppe, satt, es war einmal
Zu den warmherzigsten Bilderbüchern der Herbstsaison 2012 gehört Kristina Andres märchenhaft, mythische Geschichte über die kleine Mathilda und die wilden Wölfe. Bei dem Namen Mathilda weiß man ja: das sind Persönlichkeiten, die das Leben fest in der Hand haben, auch schon in der Kindheit. Mathildas Mutter muss für eine Zeit lang fort und Mathilda soll mitten im Winter auf das Haus mit den Ziegen und Hühnern aufpassen und ja keinen Wolf hereinlassen. Die schrecklichen Wölfe lauerten ja geradezu auf einen unachtsamen Dorfbewohner. Und so war war es wohl auch. In der Nacht hörte Mathilda die Wölfe heulen. Was heulten sie denn? Huhuhunger!, hörte Mathilda. Dagegen kannte Mathilda allerdings mehrere starke Worte. Die hatte sie von ihrer Großmutter. Das erste hieß „Suppe“, darauf antwortete „satt“ und dann gab es ein „es war einmal“. Können diese Worte auch die Wölfe besiegen?
Die Geschichte der kleinen Mathilda, des allerkleinsten Wolfes und seines Rudels ist die Geschichte von der Zuversicht ins Leben. Es ist eine der ältesten Geschichten über das Lob der guten Tat. Über Einfachheit und Selbstverständlichkeit. Es ist eine Geschichte über wahres Heldentum, das weiter getragen wird durch ein ganzes Dorf. Und vielleicht ist es auch eine Mythe über die Domestikation des Hundes. Zu jeder Textseite gibt es eine ganze Bildseite die vor allem die Gemeinschaft in den Mittelpunkt stellt, die sich gegen die Kälte des Winters behauptet. Die Zeichnungen sind detailreich und ähnlich wie die Sven Nordquist-Bücher mit witzigen Nebenfiguren ergänzt, die sie besonders liebenswert machen.
„Suppe, satt, es war einmal“ ist ein Buch für Kinderbuch- und Hundefreunde gleichermaßen. Es ist 2012 bei Bloomsbury für 14,99 Euro erschienen.