Katherine Rundell, Sara Ogilvie: Mücke, Zebra und die wilde Rettung

Dieses Buch ist eine tierisch spannende Geschichte, deren Heldin das kleine Mädchen Mücke ist. Schon der erste Satz kennzeichnet sie: „Mücke hielt nicht viel vom Schlafengehen.“ Deshalb ist sie auch noch auf dem Spielplatz, als alle anderen Kinder schon im Bett liegen und rutscht in ein Abenteuer der besonderen Art. Ein kleiner Zebrajunge namens Gabriel taucht aus dem Gebüsch auf – und Mücke erlebt, dass sie sich sogar mit ihm verständigen kann. Das Zebra drückt seine Gedanken und Gefühle durch Farben aus. Der grausige Herr Spuck hat seine Eltern entführt, denn er braucht sie für sein Tier-ABC. Er hält sie in seinem Garten gefangen und will sie töten und ausstopfen, wenn er alle Buchstaben zusammen hat. Mücke und Gabriel ist klar, das müssen sie verhindern.
Die Geschichte lebt einerseits durch die spannende, handlungsorientierte Erzählweise, dem Aufgreifen des Tier-ABCs, der Betonung von Freundschaft, kreativen Bezeichnungen vom Hund für das ihm unbekannte Zebra („Du meinst das Strichcode-Pferd?“) und der Vermittlung von Hilfsbereitschaft („Papa sagt immer, wenn dich jemand um Hilfe bittet, ist das eine wunderbare Sache, weil man dir die Möglichkeit schenkt, die Welt besser zu machen! Sogar wenn es anstrengend oder gefährlich ist – es ist, als würde in dir ein Feuer entfachen.“) Mindestens ebenso werden sich die kleinen Zuhörer oder Leser durch die Bilder begeistern lassen: vom Hund Regenbogen, der versucht, sich Knochen auszuhandeln, der kleinen Mücke, die dem grausigen Herrn Spuck trotzt oder auf Gabriel dahinstürmt.
Das rundum gelungene Leseabenteuer (ISBN: 978-3-7641-5257-4) ist im Verlag ueberreuter 2023 für 15 Euro erschienen.