Käthe Recheis: Die kleine Mau

Gibt es heute noch Familien mit zwei Kindern, einem Hund, die in ein altes Haus ziehen und sechs Streunerkatzen zu sich nehmen? Für Kinder wird es sicher kein Problem sein daran zu glauben. Für sie erzählt die bekannte Autorin Käthe Recheis die warmherzige Geschichte der Katzenmutter Ama, die sich Sorgen um ihr jüngstes Kätzchen Mau macht. Es ist anders als ihre aufgeweckten Katerchen Tik und Tock, anders als der eitle Motz, anders als die weise Maya und schon gar nicht so einfach wie sie selbst, die Streunerin. Mau ist tapsig, vielleicht auch weil sie krank ist. Trotzdem hat sie ein Herz wie ein Löwe. Mit ihren Katzen und den Erfahrungen der Professorenkatze Cleo ist Ama auf der Suche nach Menschen, die der kranken, aber lieben Mau Schutz gewähren wollen. Zuerst entdecken sie einen herrlichen Garten mit freundlichen Menschen. Doch sie wollen Mau „von ihrem Leiden erlösen“. Die Katzenbande muss einiges anstellen, um Mau vor ihnen zu retten. So sind sie vorsichtig, als ihnen die nächste Familie begegnet. Sie nehmen das Futter, aber sie flüchten sich immer wieder in den Wald. Bis Mau sich schließlich ein Herz fasst …

Käthe Recheis bietet Kindern eine warmherzige Geschichte in einer klaren und für die kindlichen Leser in jedem Punkt verständlichen Sprache an. Sie schreckt nicht davor zurück, sich in die Gedankenwelt der kleinen Katzenbande einzufühlen und Kindern die Geschichte in der durch die Katzenmutter Ama erzählten Ich-Form anzubieten. Kurze Kapitel und ausführliche Kapitelüberschriften erleichtern es den Kindern, die chronologische Handlung zu verfolgen. Ein gelungenes Buch für kleine Katzenfreunde, das unbedingt auch in Schul- und Klassenbibliotheken seinen Platz finden sollte.

„Die kleine Mau“ ist 2005 im Hardcover bei Kerle erschienen.