Joanna Gaines: Was wir zu erzählen haben
Es handelt sich eigentlich nicht um ein klassisches Sachbuch, aus dem man Wissen schöpft. Eher um einen Lifestyle-Beitrag der beliebten Moderatorin von „Fixer Upper“, einer Einrichtungsshow, die auch im Deutschen Fernsehen begeisterte. Allerdings kann solches Buch wohl nur schreiben, wer sich selbst in seinem Leben durch Höhen und Tiefen gekämpft, aber auch die Tiefen überwunden hat. Wer nun aber eine Biografie erwartet, wird enttäuscht. Joanna Gaines beginnt zwar ihre Schilderungen mit ihrer von Mobbing belasteten Kindheit. Das interessante Schutz-Coverbild mit seiner Kombination aus pink und schwarz, die sich durch das komplette Buch zieht, zeigt sie als strahlende junge Frau. Entfernt man den Schutzumschlag, sieht man darunter ein sensibles, zahnlückiges Mädchen, das in die Kamera blickt. Was hat sich zwischen diesen beiden Bildern getan?, fragt man sich.
Die Antworten gibt die Gründerin von Magnolia und fünffache Mutter auf 255 Seiten. Sie reflektiert den eigenen Werdegang schonungslos und ehrlich. Gesteht sich auch manchmal zu, selbst Fehler gemacht zu haben durch Gefühle der Verletzlichkeit, Scham, Zweifel oder Perfektionismus und Hast. Dennoch ist es ihr gelungen, sich selbst zu verwirklichen.
Und sie versucht auch ihre Leser dazu zu ermutigen, ihrer Geschichte nachzugehen.
Die einzige Schwachstelle der deutschen Übersetzung: unerfreulich viele Rechtschreibfehler. Das sollte heute nicht mehr so sein.
Joanna Gaines‘ „Was wir zu erzählen haben“ (ISBN 978-3-96257-340-9) ist bei unimedica erschienen und kostet in der Printausgabe 24,90 Euro und als e-book 22,40 Euro.