Jennifer Cranen: Ich will nicht, dass ihr weint
„Ich will nicht, dass ihr weint“ ist kein Tagebuch zum Thema Krebs, wie es sonst auf dem Markt ist. Von Vito von Eichborn herausgegeben und 2006 in der Edition BoD erschienen, stellt dieses Buch die schweren Monate vom Erkennen des Krebs bis zum letzten Tag, an dem der Krebs übermächtig geworden ist, nacherlebbar und authentisch dar. Jennifer Cranen war 16 Jahre alt, als bei ihr Krebs im Halsbereich diagnostiziert wurde. Danach folgen vierzehn Monate mit unzähligen Krankenhausbesuchen, Untersuchungen, Chemotherapie und schweren Schmerzen. Und immer wieder folgen Tage der Hoffnung, den Krebs besiegt zu haben. Jennifer schreibt so, wie sie denkt und reden würde. Dadurch werden das Thema und ihr Weg mit dem Krebs und ihr Kampf gegen ihn erlebbar und nachfühlbar. Der Leser bangt mit ihr vor Operationen. Er leidet mit ihr bei Schmerzausbrüchen und Resignation. Durch die klare und schnörkelfreie Schreibweise werden Höhen und Tiefen, die Jennifer durchlebt, für den Leser nachvollziehbar. Der Leser spürt den Tränen- und Wutausbruch, den er da liest. Und auch die wenigen schmerzfreien Stunden und die Stunden mit dem Freund und den Freundinnen lockern die Spannung, machen Realität und Nähe spürbar.
„Ich will nicht, dass ihr weint“ von Jennifer Cranen, dessen Originaltitel „Ich will mein Leben zurück“ sein sollte, ist kein Krebstagebuch im herkömmlichen Sinn. Es ist ein Buch, das sehr nahe geht. Es ist der Weg eines Teenagers. Ein Weg, der leider viel zu früh beendet worden ist. Jennifer wollte das Abitur machen und Webdesignerin werden. Trotz ihrer Erkrankung hat sie ihren Realschulabschluss mit Qualifikation zur Oberstufe geschafft und damit die Grundlagen für ihren geplanten Lebensweg gelegt. Kurze Zeit später hat der Krebs gesiegt.
Der Erlös des Krebstagebuchs von Jenni geht an krebskranke Kinder. Hintergründe und Gedanken, die im Buch keinen Platz mehr gefunden haben, finden sich auf Jennis Webseite unter www.crazyjenni.de/meinekrebspage.