Jón Svensson: Nonni und Manni
Kindheit zu Beginn unseres Jahrhunderts und fernab von Technik und Großstadt bekommt leicht einen antiquierten Beigeschmack und Erzählungen darüber erreichen die Kinder heute nur selten. Ganz anders ist es mit dem in 30 Sprachen übersetzten Buch „Nonni und Manni“ von Jón Svenssson, der darin seine Kindheit auf Island zu Beginn des Jahrhunderts schildert. In der rauen Welt Islands gerät ein Ausflug des etwa 9jährigen Nonni mit seinem kleinen Bruder Manni zu einem spannenden Abenteuer, bei dem sie auf einem wilden Pferd am Abgrund entlang reiten und einem Geächteten begegnen, der sie liebevoll eine Nacht lang behütet. Der Weihnachtsbesuch auf dem Nachbargutshof wird durch ein gefährliches Abenteuer mit hungrigen Eisbären überschattet und im wechselhaften Frühjahr erleben die Kinder das Überleben eines kleinen Lammes wie ein Wunder.
Wahrscheinlich liegt es zum einen an Svenssons klarer Sprache, dass weder Kinder noch Erwachsene die Erzählungen über Nonni nicht so leicht aus der Hand legen. Zum anderen aber kann man sich auch nicht dem Reiz der Figuren entziehen. Vor der Kulisse des wilden Irlands zeigen sie sich als interessierte und selbständige junge Eroberer ihrer Welt, die mit jeder neuen Erfahrung ein ganzes Stück wachsen. Der versierte Leser wird sich des Eindrucks nicht erwehren können: „Nonni und Manni“ das ist vielleicht so etwas wie „Heidi für Jungen“. Nicht umsonst wurden diese Geschichten auch 1988 durch das ZDF als Weihnachtsserie verfilmt.