Grönemeyers neues Hausbuch der Gesundheit

Seit Urgroßmutters Zeiten schon gehören die dickleibigen medizinischen Ratschlagewerke in jede noch so kleine Hausbibliothek. Aber die rasante Entwicklung der Medizintechnik bei gleichzeitiger Rückbesinnung auf alternative Heilmethoden erfordert auch bei medizinischen Ratgebern eine Umorientierung. „Grönemeyers neues Hausbuch der Gesundheit“ kommt darum dem Informationsbedürfnis verschiedener Generationen entgegen.

Auf 608 Seiten versammelt der bekannte Arzt und Wissenschaftler unterstützt von einem Expertenteam alle relevanten Informationen zum gesunden und kranken Menschen. Sein Buch insgesamt und die jeweiligen Fachkapitel zu den Organsystemen leitet er mit Ausführungen zur grundlegenden Funktionsweise des Körpers ein, um dann zu den Störungsbildern und deren Behandlung überzugehen. Ausgesprochen gezielt wird dabei im Gegensatz zu allgemeinen medizinischen Ratgebern, die noch vor 10 Jahren erschienen sind, auf die technischen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten verwiesen. „Ich möchte den Menschen die Angst vor dem Arzt und der Medizin nehmen“, ist nämlich eine der Hauptintentionen Grönemeyers. Patienten, die sich in diesem Kompendium informieren, bekommen so eine gute Basis für das Gespräch mit ihrem Hausarzt, das bei ernsthaften Erkränkungen natürlich nicht durch die Lektüre des Buches ersetzt werden kann. Ein Teil ihrer Fragen an den Arzt wird dabei schon in den wiederkehrenden Abschnitten: „Drei Fragen an den Arzt“ aufgegriffen. Wie auch schon in seinen vorangegangenen Publikationen „Die Rückenschule“ oder „Der kleine Medicus“ setzt sich Grönemeyer ganzheitlich mit Körper und Seele auseinander. Die High-Tech-Medizin wird dabei bewusst durch alternative, oft pflanzliche, Heilmethoden unterstützt. Ein weiterer Schwerpunkt der Gesunderhaltung findet sich in jedem Kapitel mit der fast sarkastischen Aufforderung „Turne bis zur Urne“. Darüber hinaus beschreibt Grönemeyer die Wirkung häufig verschriebener chemischer Arzneimittel(gruppen).

Ergänzt werden die Hauptabschnitte des Buches durch hilfreiche Internet-Adressen sowie ein Verzeichnis der Abkürzungen und medizinischen Begriffe.

Grönemeyers Stil ist für den interessierten Laien gut verständlich und getragen von der Begeisterung für sein Fach. Die Gliederung des Kompendiums in einem Fachteil und einen Stichwortteil zu einzelnen Krankheiten ermöglicht einen schnellen Zugriff auf die gesuchten Fragen. Während die Fotos von Zellen und Organen nicht unbedingt den erhofften Aussagewert liefern, unterstützen die Abbildungen zu Sportübungen deren Aneignung gut.