Frederique Niobey: Grau und auch Grün
Die jugendliche Hauptheldin Nadja fühlt sich einsam und unverstanden. Sie wohnt mit den kleinen Geschwistern in einer viel zu engen Wohnung; die Eltern schimpfen über ein schlechtes Zeugnis, kümmern sich aber sonst das ganze Schuljahr nicht um ihre Sorgen; ihre beste Freundin Stephanie ist ans Meer gezogen und seitdem gefällt es Nadja auch nicht mehr in der Clique im Jugendhaus. In dieser Situation fängt auch noch eine unbekannte alte Dame, Loeiza, an, Nadja zu nerven. Jedes Mal, wenn sie Nadja sieht, fragt sie sie etwas, möchte hören, was Nadja auf dem Walkmann hat oder mit ihr im Bus nach Hause fahren. Doch unmerklich kommen sich die maulfaule Nadja und die mobile alte Loeiza näher. Loeiza erzählt aus ihrem Leben und lässt Nadja bei sich in der Wohnung Hausaufgaben machen. Zwischen ihnen entwickelt sich eine tiefe Zuneigung bis Loeiza plötzlich stirbt.
Frederique Niobey (geb. 1962) bekam durch einen Theaterworkshop für Jugendliche den Einfall zu ihrem Buch. Mit viel Einfühlungsvermögen berichtet sie von jugendlicher Einsamkeit und mühsamen Selbstfindungsprozessen. Mit der Beziehung zwischen Nadja und Loeiza zeigt sie, wie wichtig die Großeltern-Generation für Jugendliche ist. Ihr Buch wird vor allem jene Jugendliche ansprechen, die sich mit dem Tod eines nahen Verwandten auseinander setzen müssen.