Eva Heller: Farben und Formen
Altgediente Kunsterzieher werden jubeln. Der Lappan-Verlag gibt zum Herbst 2014 einen Doppelband von Eva Heller heraus. Ihre „Wahre Geschichte von allen Farben“ ist ein beliebter Klassiker, der eine fiktive Geschichte über die Grund- und Mischfarben, ihren großen Krieg und die Versöhnung im echten Farbkreis erzählt. Generationen von Kindern konnten sich seit 1994 mit dieser Geschichte die Ordnung der Farben erklären.
Weniger bekannt, aber genauso anregend ist ihre Malschule „Ich bin Künstler. Ich kann alles malen.“, (erstmals erschienen 2004). Das moderne Hauptprinzip ihrer Malschule beruht dabei auf der Vereinfachung wie sie auch Cezanne und die ihm folgenden Künstler für sich in Anspruch nahmen. Da Vereinfachen aber nicht immer so leicht ist, entscheidet sich Eva Heller für den Kartoffeldruck. Mit nur wenigen Schnitten kann aus einer Kartoffel alles mögliche entstehen: Kleine Kreise werden zu Beeren, mittlere Kreise zu Kirschen und große Kreise zu Melonen. Das alles zusammen ist schon der Anfang eines Stilllebens. Auch solche Begriffe klärt die Autorin am Rande.
Mit diesen beiden Büchern aus dem Lappan-Verlag (ISBN: 978-3-8303-1223-9) in einem Band hat man für 16,95 Euro alles, was es für mindestens ein halbes Jahr Kunsterziehung in der Grundschule braucht. Eva Heller zeigt aber auch, dass darin nur der erste Ansatz liegt und der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind.
Durch die anschaulichen Bildreihen mit den kurzen Texten kommen aber Grundschülern durchaus mal zu Hause allein gut mit dem Buch zurecht und können sich fernab von jeglichem Notendruck ausprobieren.