Belletristik

Elke Heidenreich: Katzenmusik und Katerstimmung: Tierisch-musikalische Geschichten

Der Leser kennt Elke Heidenreich auch durch ihre Katzengeschichten. Ich erinnere nur an den unvergesslichen „Nero Corleone“, von dem inzwischen der zweite Band vorliegt.

Auf der durch Sie herausgegebenen Anthologie „Katzenmusik und Katerstimmung“ stimmt eine humorvolle Umschlagillustration von Rudi Hurzlmeier auf die folgenden Texte ein.

Ein hellbrauner Kater reckt sich vom Hocker auf die Tasten des Pianos. Auf der Erde versammeln sich die aufmerksamen Katzen in einer Runde. Zwei ViP-Katzen, offensichtlich weniger interessiert, sitzen auf einem bequemen Sofa.

In dieser Anthologie reihen sich nun ernste, lustige, skurrile, aber auch berührende Erzählungen von 32 Autoren.

Sie beleuchten die Eigenarten und Charaktere unserer geliebten Haustiere in unterschiedlichster Sichtweise. Wobei das „Miau“ in allen Tonlagen bis zum nächtlich störenden Liebesduett nicht fehlen darf.

Bei Hans Neuenfels sieht der Kater von Schostakowitsch seine Aufgabe darin, Herrchen vor Stalins Terror zu schützen.

Alexa Henning von Lange berichtet von der Katze Julia, deren Schmusen mit dem Hausherrn ein tragisches Ende nimmt.

Von Vera Nemirova hören wir, wie die Katze Ivanka aus ihrem Quartier, dem Opernhaus in Ruse verbannt wurde; aber nach einem halben Jahr den 100km weiten Weg zurück fand.

Susanne Röckel schildert einfühlsam eine Episode aus dem Leben eines begnadeten russischen Geigers. Als Emigrant in einen „Ausländerblock“ eingezogen, stört er unbewusst durch seine täglichen Übungen – sprich „Katzenmusik“ den Nachbarn. Dessen Reaktion nimmt eine interessante Wendung.

Wir müssen unbedingt alle Autoren mit ihren köstlichen Geschichten, die von Hurzlmeier treffend illustriert sind, lesen. Dabei können wir uns von dem Katzenschnurren einlullen lassen.