Jugendbuch

Carl Hiaasen: Fette Fische

Wenn es einen Preis für ein handwerklich solide geschriebenes Jugendbuch geben würde, so müssten ihn sich Carl Hiaasen und seine Übersetzerin BirgitKollmann ihn teilen. „Fette Fische“ ist der zweite Umweltkrimi für Jugendliche, der von Hiaasen bei Beltz & Gelberg veröffentlicht wurde und dem ersten („Eulen“) in nichts nachsteht. Diesmal stellt Hiaasen den Kasinoschiff in den Mittelpunkt des Konflikts, das still und scheinbar unbemerkt sein Abwasser aus den Toiletten ins Meer leitet, so dass die Meerestiere und –pflanzen zu sterben drohen und der Badestrand immer wieder gesperrt werden muss. Doch die Behörden unternehmen nichts, denn in ihnen sitzt ein Spieler, der seine Abende im Kasinoschiff von Dusty Muleman nicht missen möchte. Noahs Vater brennen bei solchem Umweltfrevel die Sicherungen durch und in einer Nacht und Nebel Aktion versenkt er das Schiff. Ergebnis: er landet im Knast und muss noch für die Bergung und Restauration aufkommen, seine Frau möchte mit diesem Irren nicht mehr zusammen leben. In diesem Dilemma werden seine Kinder, die eigentlichen Haupthelden, Noah und Abbey, aktiv. Sie müssen letzten Endes die Umweltfrevel offen legen, um sich die Natur und die Familie zu retten.

Wie Noah und Abbey dabei vorgehen schildert Hiaasen packend. Er setzt dabei ganz auf Handlung und lässt an deren Rande auch die Sorgen und Ängste der Kinder anklingen. Sie suchen sich Verbündete, wodurch ihre Konfliktlösungen realistisch nachvollziehbar wirken. „Fette Fische“ ist ein Krimi, der uns alle angehen sollte und vor allem Jugendliche durch seinen umweltpolitischen Idealismus mitreißen wird.