Brigitte Werner / Birte Müller: Kabulski und Zilli – ohwiewunderbarschön
Seit Jorge Amados „Der gestreifte Kater und die Schwalbe Sinhà“ hat es wohl kaum so eine poetische Geschichte gegeben wie die aus dem Ruhrpott. Ihr Hauptheld ist die Großklappe Kabulski, ein alter schwarzer Kater „mit einem Herzen so groß wie der Ruhrpott, Afrika und die Schweiz“. Er ist ein bisschen vernarrt in die junge, aufgeregte Katzendame Zilli, die er heimlich Zilli Ohwiewunderschön nennt. Als sie an einem lauen Frühlingsabend angetanzt kommt, ist es um ihn geschehen, denn er verspricht ihr eine aufregende Elefantenjagd. Natürlich hier in ihrem Ruhrpottkiez. Das ist genau das, was Zillikatze schon immer tun wollte und was sie fast unter die Räder eines gefährlichen LKW bringt. Aber Kabulski kann Zilli gerade noch zur Seite schubsen. Ihrer Jagdlust tut das keinen Abbruch. Und gelandet in diesem zweiten Leben entdecken sie wirklich und wahrhaftig überall Hörner und Rüssel von Nashörnern und Elefanten, die nur darauf warten, von ihnen gejagt zu werden. Wer es nicht glaubt, der lese selbst nach in „Kabulski und Zilli – ohwiewunderbarschön“ egal ob er nun 9 oder 99 Jahre alt ist.
Die Geschichte von Brigitte Werner und Birte Müller lebt von der Liebe zu dem ungleichen Katzenpaar und dem Glauben an die Macht der Fantasie. Sie hat den Charme von Zigeunerliedern und Ruhrpottkiezen und ist unbedingt auch etwas für alle, die frisch verliebt durch den Frühling schwärmen. Kurz gesagt “ Kabulski und Zilli – ohwiewunderbarschön“ hat das Zeug zu einem immer jungen Klassiker.
Das Buch ist im Jugendbuchprogramm des Verlags Freies Geistesleben 2012 erschienen und kostet 12,00 Euro.