Brigitte Endres / Sabine Wiemers: König Mops und die kleine Seiltänzerin
Ein Leben ohne Nockerln ist möglich – aber es lohnt sich nicht, könnte man in Abwandlung eines ebenso nahe liegenden Loriot-Spruchs sagen, wenn man seinen Kleinen im Alter von fünf bis acht Jahren das Bilderbuch „König Mops und die kleine Seiltänzerin“ vorgelesen hat. Zumal nach dem märchenhaften Happy End noch ein königliches Rezept für Salzburger Nockerln folgt, das unbedingt ausprobiert werden sollte.
Der Hofmarschall sorgt sich um seinen kugelrunden König. Aber für die Übungen des Oberhofturnmeisters können sich weder der König noch seine beiden Möpse Klops und Drops erwärmen. Ob es wohl daran liegt, dass sich der König einsam fühlt, vermutet der Hofmarschall. Flugs aus dem Geburtstagsfest des Königs eine Brautschau, doch keine Prinzessin kann es König Mops recht machen. Nur die Seiltänzerin Tütü tut es ihm an. Doch so leicht ist sie nicht zu haben…
Brigitte Endres präsentiert von leichter Hand eine Geschichte, die mit vielen Anspielungen arbeitet und verschiedene Märchenmotive aufnimmt. Wo es anderswo die verschmähten Freier sind, sind es hier die ausgeschlagenen Prinzessinnen mal mit Gurkennase, mal mit Mundgeruch oder Zähnen wie ein Gaul. Schließlich fällt die Wahl auf eine „Bürgerliche“, die dem König aber abverlangt, zunächst selbst etwas zu lernen.
Neben Fantasie und Problembewusstsein spielt Brigitte Endres auch mit dem Wortklang und holt sowohl kleine wie Große Leser ganz nah heran.
„König Mops und die kleine Seiltänzerin“ aus dem Frühjahrsprogramm 2012 des Verlags Nilpferd in Residenz ist eine wunderbare zeitlose und humorvolle Geschichte nicht nur für Märchenfreunde von fünf bis acht Jahren.