Annette Neubauer: So was von fies
Vor etwa drei Jahren stellten wir von Annette Neubauer „Lukas und die halbe Wahrheit“ ebenfalls aus dem Ueberreuter-Verlag vor. Die Autorin arbeitet neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit direkt mit Kindern mit Lese-Rechtschreibschwäche und interessiert sich stark für die Probleme Heranwachsender. Das kommt auch in ihrem neuen Buch „So was von fies“ zum Tragen. Hier geht es um Diebstahl, Außenseitertum, aber auch Zivilcourage und Freundschaft innerhalb einer Klasse.
Lauras Handy verschwindet. Jeder konnte es auf ihrer Schulbank und in ihrem Ranzen sehen. Doch der Diebstahl wird Sven in die Schuhe geschoben. Er wohnt am Stadtrand und seine Mutter hat weniger Geld als die anderen Eltern. Doch obwohl Laura die Betroffene ist, zweifelt sie an Svens Schuld. Sie sucht das Gespräch mit ihm und ist bereit, an seine Unschuld zu glauben. Leider ist die Klassenlehrerin der Kinder zur Zeit krank und die Aufklärung nicht unterstützen. So müssen Laura und Sven selbst versuchen, der Clique um Paul, Finn und Kärim beizukommen.
Auch in diesem Band bekennt sich die Autorin dazu, dass Kinder genau hinsehen und ihre Probleme selbst lösen können. Unterstützt wird Laura dabei auch von ihrem großen Bruder. Er wurde selbst einmal beschuldigt, Dieb zu sein und weiß, dass die Unschuldsvermutung gilt oder was Sozialneid ist. An dieser Stelle liegen aber auch die Schwachpunkte des Buches. Hier kommen Prozesse und Begriffe direkt in den Jugendbuchtext, die Kindern so nicht bekannt sind und die den Lesefluss bremsen können. So wird der Band „So was von fies“ eher zu einem Buch für die Klassenlektüre, an dem sich auch psychologische Probleme und Vorgänge erarbeiten lassen.
„So was von fies“ ist für 9,95 Euro überall im Buchhandel erhältlich.