Annette Neubauer: Lukas und die halbe Wahrheit
Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit unterrichtet Annette Neubauer Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten. „In Lukas und die halbe Wahrheit“ wird deutlich, dass diese Tätigkeit sicher dazu beigetragen hat, sich genau mit kindlichen Problemen auszukennen und sie so klar zu schildern, dass Kinder eine längere Buchhandlung gut nachvollziehen können.
Lukas Papa ist umgezogen und hat in der neuen Stadt noch keine Arbeit gefunden. Sein Sohn Lukas hat noch keine Freunde bis Tobi ihn harmlos fragt, was denn sein Vater mache: Er spielt Fußball, antwortet Lukas und schlittert mit dieser ungenauen Auskunft in ein belastendes Abenteuer. Denn nun wird er für Tobi, den Fußballfan, interessant. Als Tobi immer weiter nachfragt, bauscht Lukas seinen Vater zu einem Regionalstar auf. Endlich hat er Freunde und vor allem – er kann bei ihnen auf dem Bolzplatz zeigen, was er kann. Doch immer wieder kommt es zu Situationen, in denen die anderen über Lukas Lüge stolpern. Das führt sogar dazu, dass Lukas seine Klassenlehrerin und seinen Vater belügen muss. Lukas merkt: das ganze Lügen macht keinen Spaß. Im Gegenteil, es macht ihn sogar krank. Aber es ist auch nicht so leicht, sich der Wahrheit zu stellen, zumal er seine neuen Freunde nicht verlieren will. Lukas Vater kann seinem Sohn zwar deutlich machen, dass es verschiedene Arten von Lügen gibt und wie sie aus der Welt zu schaffen sind, aber den entscheidenden Schritt gehen, muss Lukas allein.
„Lukas und die halbe Wahrheit“ greift nicht nur wichtige Themen aus dem Kinderalltag auf: Lügen, Freundschaft und Arbeitslosigkeit der Eltern. Es tut es vor dem Hintergrund einer Jungen-Fußballmannschaft, die das Match gegen die Lattenknaller gewinnen will. Dieser Background dürfte geeignet sein, auch Jungen zum Lesen zu verlocken, die sonst lieber dribbeln und Tore schießen.